Freitag, 29. August 2008

Women

Durch Marianna bin ich auf den Bildband Women. Sonderausgabe aufmerksam geworden. Teils schockierende, teils schöne Fotos, sehr vielfältig. Jennifer Miller, die bärtige Zirkusartistin, ist ebenfalls vertrefen. Ich schaue immer wieder rein, lasse mich in die vielen verschiedenen Lebenswelten entführen.
Leider ist das Buch in deutscher Sprache vergriffen, die englische Ausgabe ist hier erhältlich: Women.
Wer nur das Foto von Jennifer Miller sehen will, das gibt's hier: camera-magenta.com.

Montag, 25. August 2008

Blind date

Ein Damenbart, ein Enthaarungsmittel und ein Blind Date mit überraschendem Ausgang:

Samstag, 23. August 2008

Verfolgt von der Bartdame

... fühlt sich der Protagonist des Liedes "The Bearded Lady" von "The Hives".
Den Songtext auf Englisch (bei Bedarf mit lustiger automatischer Übersetzung) gibt es hier:
http://mp3lyrics.org
Die Single
Oh Lord ! When ? How ? ist leider momentan gerade nicht bei amazon verfügbar.

Schriftart

Was es nicht alles gibt!!!!!!!!
Eine der 64116 Schriftarten für Mac und für Windows, die momentan die fontsuchmaschine zum Download anbietet, heißt Bearded Lady BB Regular bzw. Italic.

DaWanda

Bei DaWanda gibt's eine Zeichnung mit dem Titel "The Bearded Lady - strange but true" zu kaufen. Mit 17 Euro und 4 Euro Versand seid ihr dabei. Provision krieg ich bisher noch keine ;):
http://de.dawanda.com/

Rübezahl und die bärtigen Frauen

Im Riesengebirge lebt die Witwe Dontovká. Sie ist arm und hat viele Kinder zu ernähren. Eines Tages trifft sie Waldrand auf einen Fremden, der Blaubeeren nascht. Sie wird sehr wütend und nennt ihn einen bärtigen Strolch.
Der Fremde ist Rübezahl, der Berggeist, um den sich zahlreiche Legenden und Sagen ranken. Rübezahl fühlt sich von der Frau beleidigt und will sie bestrafen. Er kommt auf die Idee, ihr einen Vollbart wachsen zu lassen. Jedes Mal, wenn Dontovká versucht, den Bart zu stutzen, wächst er ihr nach. Dontovká ist deshalb nicht etwa verzweifelt. Sie fertigt aus den abgeschnittenen Haaren eine Menge nützlicher Dinge.
Die Frauen im Dorf sind neidisch. Sie bitten Rübezahl, ihnen ebenfalls Bärte wachsen zu lassen. Rübezahl kommt der Bitte nach, er gibt ihnen echte Männerbärte, die langsam wachsen und rasiert werden müssen. Die Frauen sind damit nicht zufrieden. Sie müssen den Berggeist jedoch lange bitten, bis er schließlich die Behaarung wieder verschwinden lässt. Auch Dontovká wird so ihren Wunderbart wieder los. Weil Rübezahl im Grunde seines Herzens ein guter Geist ist und will, dass es den Bewohnern des Gebirges gut geht, macht er alles wieder gut, indem er Dontovka einen arbeitsamen Mann besorgt, der die große Familie ernährt.

Ein DEFA-Puppentrickfilm von 1979, Regie: Zdenek Vini.

Herzzerreißend

Tragischer Tod einer Bartfrau in dem Film "Ma l'amore.... sì" (Italien, 2006) von Marco Costa und Tonino Zangardi.

Der Professor Callisto und die bärtige Bebé

Im Jahr 2002 haben Francesco Lenzi und Monica Bellei den neuen alten “CROP CIRCO” gegründet. Das Spektakel “Il Professor Callisto e Bebè la barbuta” im Stil des Zirkus vom Anfang des 20. Jahrhunderts entwickelt, mit Begeisterung für das Paranormale und die Parapsychologie. Sie haben mit dieser Vorstellung an mehreren Festivals und anderen Veranstaltungen in Italien und im Ausland teilgenommen.
Informationen über das Duo gibt es in italienischer Sprache auf folgender Seite:

http://www.cropcirco.com/

Streicheln

Langsam gleite ich aus dem Traum in die Wirklichkeit ... Schmetterlingsfüße auf meinem Kinn. Ganz zart. Es kitzelt. Wo bin ich? Wer bin ich? Was kitzelt da?
Jemand schmiegt sich an mich. "Guten Morgen, du kleine Schöne!" Ihre Finger streicheln weiter. Sie berührt und betrachtet jedes einzelne meiner Barthaare. "Mama, endlich bist du wach!"

Freitag, 22. August 2008

einschäumen

Ein Kommentar von Günther erinnert mich an eine meiner Ideen beim Zelturlaub.

Und ich finde es sieht sehr schön aus, wenn sie vor dem Spiegel steht, sich ihr Gesicht einschäumt und sich dann in aller Ruhe ihren Bart rasiert.


Wir hatten dort ein Bad mit Dusche, in dem man sich allein einschließen konnte, außerdem gab es noch Toilettenkabinen mit Waschbecken davor. Viele putzten sich da die Zähne, die Männer rasierten sich an derselben Stelle. So in der Mitte des Urlaubs stellte ich mir vor, wie es wäre, wenn _ich_ mich dort rasieren würde. Und es kam mir total lustig vor. Ich stellte mir vor, wie jemand reinkommt, überrascht schaut und dann zusammen mit mir loskichert. Wie sich durch das Lachen ein roter Faden zwischen uns spannt, wie ent-spannt ich so bin, wie ich in mir ruhe, mich ein großes Stück weit mehr so annehme, wie ich bin.

Donnerstag, 21. August 2008

... wo ich mit Bart nicht hinpasse ...

Marianna hat grad wieder so einen Satz geschrieben, zu dem ich einfach nur sagen kann: "Boah! Das isses!"

Ich denke der Bart führt mich. Das wo ich mit Bart nicht hinpasse, das passt auch nicht zu mir, denn der Bart ist Teil von mir. Und so merke ich schneller, wo ich nicht hingehöre und was nicht passt.

Danke!

Mittwoch, 20. August 2008

Cartoons

Es gibt doch tatsächlich Bartfrauen-Cartoons (in Englisch):
cartoonstock
Kennt eigentlich irgendwer Bartfrauenwitze?

Claire Mojher

... zeigt in ihrem Blog drei wunderbar gezeichnete "Bearded Ladies":
delineation & illumination

What type of Mustache for Elisabeth Hasselbeck?

Antwort gibt's hier: flickr

Ich ließ mir einen Schnurrbart stehen

Zitat aus einem Interview mit Penelope Cruz:

Ich musste erstmal begreifen, in welche Richtung ich gehen möchte. Das begann 2004 mit dem italienischen Film, "Don't Move", wo ich eine traumatisierte junge Frau spielte. Diese Geschichte setzte sich knallhart mit der Realität auseinander. Ich habe mich dafür auch physisch verwandelt - ließ mir einen Schnurrbart stehen, rasierte auch den Rest des Körpers nicht, wusch mir nicht die Haare. Diese Erfahrung war so intensiv, dass sie praktisch mein Leben verändert hat.

Der ganze Artikel: Frankfurter Rundschau
Ganz lieben Dank für den Hinweis auf den Artikel an N.!

Montag, 18. August 2008

Ist dieser Film herrlich ...

Dankeschön Schwarzseher und Danke an das Fetzenweib für den Hinweis auf das Video:

Sonntag, 17. August 2008

Internationale Deutsche Bartmeisterschaft

Hier ist eine Fotostrecke dazu: HAZ.de
Die einzige teilnehmende Dame ist leider außer Konkurrenz und kunstbarttragend.
Es scheint tatsächlich keine wirklichen Bartdamen zu geben ...

Kinder

Meine Tochter kam vorgestern zu mir, als ich die Bartfrauen im Film anschaute. Sie sagte.
"Das sieht ja komisch aus. Mama, du sollst keinen Bart kriegen."
"Und wenn ich doch einen kriege?"
"Dann musst du den wegmachen."
Die Haare, die real seit etwa 2 Wochen an meinem Kinn sprießen, scheint sie noch gar nicht wahrgenommen zu haben ...

Freitag, 15. August 2008

Salma Hayek mit Bart

Ich schrieb ja bereits von Salma Hayek, die in dem Film "Cirque du Freak" die bärtige Madame Truska spielt. Jetzt habe ich ein Foto entdeckt: http://www.hollywoodtuna.com/?p=4820
Sehr hübsch, wenn auch leider unecht, ist dieses "very well photoshopped picture".

Bartfrauen im Film

Eine wunderbare Seite mit Fotos von Schauspielerinnen, die Bartfrauen spielen, ist diese hier:
themakeupgallery.info
Viel Spaß beim Schauen! Ich hab es sehr genossen.

Mittwoch, 13. August 2008

Gemälde

Tabea Blumenschein hat 1992 mit Öl auf Leinwand das Gemälde "Bartfrau" gemalt.
Zu sehen hier: L-Projekt

Blicke

Vorhin auf der Post hat mich die junge Frau vor mir etwas irritiert angeschaut, als sie dann mit ihrem kleinen Bruder wegging, fasste der sich ans Kinn, beide drehten sich um und redeten (über mich?) und irgendwie hatte ich einen Heidenspaß dabei, ihre Blicke zu erhaschen und ihnen nachzugucken. Ganz neue Erfahrung! Vielleicht ist es mir bald nicht nur egal, wenn mich "die Leute" anstarren, sondern es bereitet mir sogar noch Freude?

Dienstag, 12. August 2008

Was bist du?

Ich wurde gerade von einem Jungen (etwa 8) gefragt, ob ich Mann oder Frau bin.
Ich habe zurückgefragt, was er denn glaubt, was ich sei. Antwort: "Frau."
Aha. Eine Tendenz ist zumindest sichtbar :D.
Ich war ganz bei mir in diesem Moment, fühlte mich wohl in mir, ausgeglichen, ruhig.

falscher Damenbart

Ich habe eine gute Lösung gefunden für Frauen, die zwar lange Kopfhaare aber keine Kinnhare haben, obwohl sie gern welche hätten.
Probiert's mal mit dieser Frisur:
learning to love you more

Und das Protestplakat "Being a man does not require having a penis" (Protestplakat) find ich auch richtig klasse :).

Montag, 11. August 2008

Da kann man doch was dagegen machen!

Eine Frage von Marianna hat eine vergrabene Erinnerung wieder hochgeholt:

Denke an die U Bahn Fahrt morgen früh. Hab schon etwas Angst vor den Blicken der Menschen. ... Wie wird die Ärztin reagieren? Wird mich jemand überreden wollen was dagegen zu unternehmen?


Ich hatte auch schon Begegnungen, wo Menschen mir gesagt haben, dass das doch nicht schön ist, wie ich aussehe, und dass ich etwas dagegen tun muss.
Vor Jahren war ich in Südamerika und dort mit zwei einheimischen Frauen zu Fuß unterwegs. Ich trug immer Hosen oder knöchellange Röcke. Zum einen wollte ich auf keinen Fall irgendwie aufreizend wirken. Zum anderen traute ich mir nicht, meine haarigen Beine zu zeigen und Epilieren/Rasieren wollte und konnte ich auch nicht. Also ging ich den Weg des geringsten Widerstands. Und trotzdem nahmen die beiden Damen Anstoß an mir: "Also, du musst dir mal deine Beine rasieren!"
Hm. Ich weiß nicht mehr, wie ich reagiert habe. Rasiert habe ich nicht.
Jetzt im Nachhinein kommt der Gedanke, dass die Motivation für diese Bitte nicht unbedingt der Wunsch nach Anpassung war, sondern die eigene Unsicherheit, vielleicht auch ein wenig das Bedürfnis, für mich Verantwortung zu übernehmen, um bei anderen keinen Anstoß zu erregen?

Jahre später, während der Schwangerschaft, war ich in Deutschland im Krankenhaus und geriet dort an einen wohlmeinenden Doktor. Der Krankenhausaufenthalt kam sehr plötzlich, ich habe es nicht mehr geschafft, ans Rasieren zu denken. Beim Ultraschall bekam ich das Gel auf den Bauch geschmiert. Der Arzt schaute etwas verwundert und sagte, so viele Haare am Bauch wären doch eher ungewöhnlich bei einer Frau, und genauso ungewöhnlich wäre es, dass ich so komplikationslos schwanger geworden bin. Wie ich später erfuhr, arbeitete er v.a. in der Reproduktionsmedizin, daher war sein Blick wohl auch etwas gefärbt ;). Und dann kam diese Bemerkung: "Aber da kann man doch etwas machen! Das ist doch nicht schön bei einer Frau!"

Warum ist das bei einem Mann schön und bei einer Frau nicht?
Ich kann jetzt nur Vermutungen anstellen, was jemanden dazu bewegt, solche Ratschläge zu geben. Ich finde sie weder hilfreich noch angenehm. Sollte ich wieder mit so einer Meinungsäußerung in Berührung kommen, werde ich versuchen, die Gefühle dahinter zu verstehen. Also vielleicht fragen, wie sich der Mensch bei meinem Anblick fühlt. Vielleicht bringt das beide Seiten weiter?

Schwesterblog

Seit wenigen Tagen gibt es den Blog einer Frau, die das Experiment wagt: "was passiert, wenn der Bart sein darf?
Hier geht's lang --> http://fraumitbart.wordpress.com/

Mittwoch, 6. August 2008

männlich-weiblich

Durch verschiedene Gespräche in den letzten Tagen ist mir aufgegangen, dass mir irgendwie das Gefühl für männlich-weiblich fehlt ...
Ich weiß nicht, ob ich das wirklich brauche :D, aber ich find es spannend, dem ein wenig nachzugehen.
Wie ein eher männlicher oder ein mehr weiblicher Mensch AUSSIEHT (oder aussehen sollte ;) ), weiß ich, wird mir ja täglich auf allen Kanälen und Plakaten gezeigt *gg*.
Aber wie fühlt sich das von innen an?
Ich kann Wärme und Kälte, Freude und Wut, Kribbeln in den Zehen und Ziehen im Knie wahrnehmen, aber wie sich weiblich oder männlich anfühlt, weiß ich nicht. Ihr?
Geschminkt und aufgetakelt fühlt sich nicht weiblich, sondern eher verkleidet an.
Und irgendwie hatte es (so dem Gefühl und der Erinnerung nach) auch nicht wirklich was mit männlich-->weiblich zu tun, als ich jahrelang wie eine Besessene meine Haare weggemacht habe. Da war Scham, Angst, Trauer, Einigelnwollen ... Wunsch danach, weiblicher zu sein? Ich weiß nicht ...

In meinem Bauch ist ein Kind gewachsen, ich habe es gestillt, ich werde Mama genannt. Alles der Logik nach zutiefst weiblich - aber das Gefühl ist abgeschnitten.

Wie ist das bei euch? Wisst Ihr, wie sich Weiblichsein anfühlt?

Dienstag, 5. August 2008

Don't shave the bearded lady!

Three Ring Circus - Jerry and the bearded lady

Zeugung

"Die Geburt ist ein faszinierendes Thema. Missbildungen beispielsweise. Früher glaubte man, Ursache dafür seien Gedanken der Mutter. Das, was die Mutter beim Zeugungsakt gerade sah oder überlegte, würde Auswirkungen auf das Kind haben. In Damaskus kursierte die Geschichte einer Frau, die ein Bild von Johannes dem Täufer überm Bett hängen hatte. Bekleidet mit dem traditionellen härenen Hemd. Im Banne der Leidenschaft blickte die arme Frau zufällig auf diese Darstellung. Neun Monate später wurde ihr Kind geboren - pelzig wie ein Bär!" Der Arzt lachte vergnügt und trank einen Schluck Wein.

aus: J. Eugenides: Middlesex

Lefty sucht eine Braut

1922 wohnten kaum hundert Menschen in dem Dorf. Weniger als die Hälfte davon waren Frauen. Von siebenundvierzig Frauen waren einundzwanzig alt. Weitere zwanzig waren mittelalte Ehefrauen. Drei waren junge Mütter, jede mit einer Tochter in Windeln. Eine war seine Schwester. Blieben zwei heiratsfähige Mädchen. Die Desdemona nun eilends aufzählte.
"Wieso sollte es hier keine Mädchen geben? Was ist mit Lucille Kafkalis? Das ist ein nettes Mädchen. Oder Victoria Pappas?"
"Lucille riecht", antwortete Lefty sachlich. "Sie badet vielleicht einmal im Jahr. An ihrem Namenstag. Und Victoria?" Er strich sich mit dem Finger über die Oberlippe. "Victoria hat einen Bart, der größer ist als meiner. Ich will mit meiner Frau nicht das Rasiermesser teilen." Und er legte die Kleiderbürste hin und zog sich die Jacke an. "Warte nicht auf mich", sagte er und verließ das Schlafzimmer.


Später gibt Desdemona den beiden Frauen "Unterricht in feiner Lebensart", Lefty fällt auf, dass Vicky keinen Schnurrbart mehr hat und dass Lucille nach Blumen duftet. Aber wie das Leben so spielt, kommt alles ganz anders ...
Die ganze Geschichte gibt es in Middlesex. Ich bin noch beim Lesen, kann das Buch aber jetzt schon wärmstens empfehlen.

Montag, 4. August 2008

Christian the lion

Ein wunderbares Video von einem meiner Artgenossen ;):

Dienstag, 29. Juli 2008

Geschichte der Haarentfernung

Mehrere aufschlussreiche Artikel über die Geschichte der Haarentfernung gibt es hier zu lesen:
Ladyshave

Ausstellung "GUTE HAARE, SCHLECHTE HAARE"

Die Ausstellung "GUTE HAARE, SCHLECHTE HAARE" wurde im Herbst 2007 vom Frauendokumentations- und Projektzentrum und vom Frauengesundheitszentrum in Graz präsentiert.
Eine 11seitige Zusammenfassung der dort geführten Vorträge von Jennifer Pichler und Kerstin Pirker kann kostenlos heruntergeladen werden: GUTE HAARE, SCHLECHTE HAARE
Besonders hat mich diese Stelle angesprochen:

„Das mache ich nur für mich!“ sagen viele Frauen. Und: „Jede wie sie mag, aber ich find's rasiert schöner!“
Individualisierung ist ein günstiger Nährboden, um gesellschaftliche Normen bis zur Unkenntlichkeit zu verschleiern. Wenn jede glaubt, selbst zu entscheiden, fällt gar nicht weiter auf, dass alle die gleiche Entscheidung treffen.
Das Schönheitsideal ist vereinheitlicht. Wo nur eines ist, gibt es nichts zu wählen. Es gibt tatsächlich keine Präsenz von körper- und gesichtsbehaarten Frauen im öffentlichen Raum. Gäbe es vielfältige Schönheitskonzepte, Frauen mit oder ohne Körperhaare, dann hätten Frauen Wahlfreiheit.
Körperhaare sind jedoch gesellschaftlich unsichtbar, sodass sie zu tragen der Entscheidung
gleichkommt, nicht schön sein zu wollen.

Und diese hier:
Wenn schon keine Wahlfreiheit, welche Möglichkeiten hat die Körperhaarträgerin?
a) Sie meidet Orte, Menschen und Situationen, wo Schönheitsideale (re)produziert werden. (Sehr schwierig, wenn sie am gesellschaftlichen Leben Teil haben bzw. wenn sie schön sein möchte.)
b) Sie gründet einen Club der Körperhaarträgerinnen, bei grober Diskriminierung vielleicht eine Selbsthilfegruppe, um sich persönlich zu stärken und am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen.
c) Sie reagiert paradox, färbt sich ihre Körperhaare pink und gelb und trägt sie mit Stolz. Vielleicht ist sie damit Pionierin einer Trendwende.
d) Sie verfügt über eine starke Persönlichkeit und „bemerkt“ gar nicht, dass sie schief angeschaut wird. (Wer ist stark genug, um mit den Attributen „hässlich, ungepflegt, eklig“ zu leben?)

Quelle: GUTE HAARE, SCHLECHTE HAARE

Wirkung

Ich schrieb ja eben schon, dass ich gestern mit deutlichem ein-Wochen-Bart ;) aus dem Urlaub zurückkam. Die Härchen sind nicht besonders lang geworden, vielleicht 3-5 mm? Sie fühlen sich viel weicher an als die ganz kurzen Stoppeln und ich bin verwundert, dass so viele blond sind.
Ich habe aus Neugier meinen Partner gefragt, wie das auf ihn wirkt. Er sagte, dass er sich beim Abholen im Bahnhof anfangs unangenehm berührt fühlte. Die "Schatten am Kinn" machte auf ihn den Eindruck von Ungepflegtheit. Er konnte mir nicht genau sagen, ob es ein ähnliches Gefühl ist wie beim Anblick eines Mannes mit Dreitagebart, meinte aber, dass es sich davon unterscheidet. Meine inzwischen ziemlich haarigen Beine verursachen bei ihm keine Assoziationen zu mangelnder Hygiene.
Interessant.
Vielleicht trau ich mich doch noch, die Leute, mit denen ich diese Woche verbracht habe zu fragen, wie mein Aussehen auf die wirkt. Spannend wäre das allemal, zu verlieren hab ich nichts, gesehen haben sie mich sowieso alle aus der Nähe ...

Urlaub

Eine Woche Urlaub. Zelten, viele Kinder, den ganzen Tag draußen, Baden, Lagerfeuer, Spielen und Reden mit lieben Menschen.
Ich habe beim Kofferpacken ganz bewusst Epilierer, Pinzette, Spiegel und Rasiersachen im Bad liegenlassen. Ich wollte mal schauen, was passiert.
Und?
Erstens - ich lebe immer noch :D. Zweitens - ich habe in dieser Zeit kaum an meine Behaarung gedacht. Erst am vorletzten Tag habe ich mich ein wenig erschrocken, als ich mein Spiegelbild auf dem dunklen Bildschirm meiner Kamera sah - die Stoppeln am Kinn waren schon sehr deutlich sichtbar. Vor einem Jahr hätte ich mich vermutlich täglich für eine halbe Stunde zum Epilieren ins Zelt zurückgezogen. Aber irgendwie brauchte ich das jetzt nicht mehr.
Ich wurde von einer Frau gefragt, ob ich mich innerlich tatsächlich so bedingungslos akzeptiere, wie es äußerlich den Anschein hat. Boah. Ich war ziemlich baff, dass ich auf jemanden so wirke.
Wegen meiner Haare gab es nur einen Kommentar, und zwar von einem Neunjährigen. Ich hatte letztens ein Gespräch mit einer Frau, die sich sehr sehr verletzt fühlte, weil eine Jugendliche in aller Öffentlichkeit sagte: "Die hat ja einen Bart." Ich konnte es nachvollziehen, dass das sehr unangenehm ist. Hatte aber für mich das Gefühl, dass es mir inzwischen anders gehen würde, wenn ich in einer ähnlichen Situation wäre. Allerdings wusste ich nicht, wie es ist, wenn das tatsächlich geschieht.
Wir saßen also allesamt am Frühstückstisch (15 große und kleine Menschen etwa) und Thomas sagte laut und für alle vernehmlich: "L. hat ja 'nen Bart!" Ich spürte nach, wie es mir damit ging - ich war einfach nur ruhig und gelassen, nahm ein wenig Unsicherheit und das kurzzeitige Schweigen im Raum wahr. Kein bisschen Unsicherheit, Zorn, Ärger oder ähnliches bei mir. Ich sagte: "Thomas hat keinen Ba-art!" :D Und damit war das Thema bei mir abgehakt. Ich war dankbar für die Gelegenheit, das nochmal "durchfühlen" zu können und hab das im Nachhinein auch noch Thomas' Mutter gesagt. Sonst hat mich niemand mehr darauf angesprochen.

Donnerstag, 10. Juli 2008

Hirsutizm

Hier gibt es einen Thread in einem polnischen Forum, wo eine Frau Austausch mit anderen Betroffenen sucht:
kafeteria.pl
Mein Blog wird dort auch empfohlen (Seite 288, Eintrag vom 9.7. um 17:49) *freu*.

Montag, 9. Juni 2008

Kinder

Ich genieße diesen Sommer die Sonne sehr. Bisher war es immer so, dass ich groß geplant habe, sie an meine Haut ranzulassen. Wenn ich die Beine und den Bauch epiliert habe. Und meistens hatte ich dann den ganzen Sommer über lange Hosen an. Jetzt habe ich die Strategie geändert. Ich hab mir einen Bikini gekauft, und ich leg mich auf eine Wiese, wo wenige Menschen sind, wo ich nicht beobachtet werde. Und es ist so klasse!
Ein Planet von 5,972 Tausend Trillionen Tonnen unter mir, die Wärme von einem 150 Mio km entfernten Stern auf meiner Haut, ein sanfter Wind streichelt die Millionen Haare und Härchen an mir, und ich kann einfach daliegen und das alles genießen.
Heute morgen kam es aber ganz anders. Ich hatte wieder ein schönes Plätzchen gefunden. Nicht ganz menschenleer, aber die wenigen Leute waren mehr als 100 Meter entfernt. Ein Rentnerehepaar mit Campingtisch und -stühlen, eine junge Frau mit Hund und Buch und ein paar Kinder.
Ich machte es mir gemütlich, holte mein Buch raus (Die Insel der Farbenblinden von Oliver Sacks) und begann zu lesen. Ich hörte Kinderstimmen hinter mir, die immer näher kamen. Ich drehte mich um und kriegte erstmal einen Schreck - die kamen direkt auf mich zu *huch*. Ein Reflex befahl mir, mich ganz schnell in meine Decke einzuwickeln, mich schlafend zu stellen oder fluchtartig aufzubrechen. Aber die Löwin in mir hatte keine Lust zur Flucht, sie war sich ihrer Kraft bewusst. Also drehte ich mich seelenruhig auf den Rücken, ließ die Kinderblicke auf meine Beine und meinen Bauch zu, bereitete mich innerlich schon auf Fragen vor, à la "bist du ein Mann oder eine Frau?" oder "warum hast du so viele Haare?". Aber nichts dergleichen, stattdessen: "Können Sie mal auf die hier aufpassen?" und "Die Jungs ärgern uns!" Und ganz bald sind sie geschlossen wieder abgezischt.
Eine Viertelstunde später kam die Truppe dann nochmal in Zweierreihe mit zwei Lehrerinnen 5 m entfernt vorbei. Die letzten beiden Mädels drehten sich mehrmals zu mir um, tuschelten und kicherten - ich ging in mich, ob mich das jetzt irgendwie berührt. Aber da war nichts. Keine Unsicherheit, keine Trauer, keine Wut. Stattdessen Sonne, Wind und Erde.

Mittwoch, 4. Juni 2008

Wie denn sonst.



Danke für das Foto an olive!

Freitag, 30. Mai 2008

Sag ich doch!

Ich schrieb am 29.1.08, dass ich mich momentan für den Braun 5585 Epilierer Silk-épil Xelle Easy Start Body & Face traumviolett entscheiden würde, wenn ich einen Epilierer brauchen sollte.
Stiftung Warentest hat jetzt Enthaarungsmethoden getestet (siehe Zeitschrift Test, Heft 06/2008) - Sieger bei den Epilierern ist genau der von mir gekürte Favorit, wie das Presseportal berichtet.
Bei den Rasierern gewann der Gillette Venus Vibrance.

Donnerstag, 29. Mai 2008

angeguckt

Heute war so ein Tag, wo ich mich von allen Seiten angestarrt fühlte.
Seltsam nur, dass mich das gar nicht mehr so kirre macht.
Eine vielleicht 10jährige stand mehrere Minuten neben mir, während ich mich mit ihrer Mutter unterhielt, ich spürte ihre Blicke auf meiner Haut. Sie war ganz ernst, wirkte irgendwie fassungslos oder zumindest ratlos, sprach kein einziges Wort.
Ich versuche gerade, in einer neuen Menschengruppe Fuß zu fassen - heute hatte ich den Eindruck, dass ich von den meisten sehr vorsichtig aus der Ferne gemustert werde. Stört mich allerdings nicht wirklich - ich kann ja auch dort sein und mein eigenes Ding machen. Was neu ist: es ist mir sowas von egal, ob ich engere Kontakte knüpfe oder nicht, ob mich jemand mag oder nicht. Solange es meinem Kind gut geht (und das tut es), kann ich auch in einer Ecke sitzen und lesen oder schreiben.

Mittwoch, 28. Mai 2008

Lang

Habe geträumt, dass ich rechts, am Übergang zwischen Kinn und Hals ein paar lange Haare zu erfühlen. Eins habe ich mir ausgerissen, habe mich wirklich sehr gewundert, wie lang das geworden war, ohne dass ich es gemerkt hatte. Die Haare waren grau. Nicht weiß, nicht wie die eines alten Menschen, sahen aber schon nach einer guten Portion Lebenserfahrung aus.
Ich war im Zweifel, ob ich die anderen Haare weiterwachsen lasse oder ob ich dem Impuls nachgebe, sie auszureißen.

Dienstag, 27. Mai 2008

die perfekte Rasur

Auf einer Seite über Männer in Frauenkleidung gibt es eine detaillierte Anleitung für die perfekte Rasur. So werden die rasierten Stellen garantiert glatt wie ein Babypo: Crossdress

Das dort notierte Zitat von Tucholsky ist auch nicht schlecht:

Die Frauen haben es ja von Zeit zu Zeit auch nicht leicht. Wir Männer aber müssen uns rasieren.


Ich find mein Leben übrigens leicht (wenn auch mit großen Herausforderungen). Und rasieren brauch ich mich ja auch nicht mehr ;).


Foto: R.B./pixelio

Freitag, 16. Mai 2008

Körpergefühl

Ich habe in den letzten Tagen sehr mit meinem Aussehen gehadert. Auslöser war ein aktuelles Foto, auf dem ich mich einfach nur fürchterlich fand - mein Umfang, meine Haltung, überhaupt alles ...
Dieses Foto entspricht nicht meinem Körpergefühl. Ich genieße es, ich zu sein, ich mag Sonne, Wasser, Berührungen, ich wohne gern hier drin. Ich bin glücklich, dass dieser Körper mir ein wunderbares Kind geschenkt hat, ich genieße alle Sinnesfreuden ;).
Warum bringt mich so ein Foto dann so aus dem Konzept?
Den Frieden mit mir selbst habe ich dann gestern auf meinem Weg durch die Stadt gefunden. Ich sah viele sehr attraktive Frauen - viel schlanker als ich, mit glatter, haarloser Haut, langen Kopfhaaren, mehrere, bei denen ich dachte: einfach perfekt. Ich habe mir bei jeder die Frage gestellt, ob ich gern mit ihrem Körper tauschen würde. Und die Antwort war immer ganz klar: ich will in diesem Körper leben. Ich weiß nicht warum. Es ist einfach ein ganz tiefes gutes Gefühl, dass ich bei mir bleiben will, dass das genau richtig ist.

Wilson's Blogmanac

Hier ist ein Blogeintrag in englischer Sprache unter dem Titel: "Feast day of St Wilgefortis, or Uncumber" (zum 3. Eintrag für den 20.7.2006 scrollen), mit einem Foto einer seeeehr bärtigen Frau.

Japan

Bei den Ainu (Ureinwohner Nord-Japans) tragen die Frauen den „Ainu-Bart“, der als Zeichen dafür tätowiert wird, dass sie reif für die Ehe sind.
Quelle: Wikipedia. Auf dieser Seite gibt es Fotos von Frauen mit tätowiertem Bart: Ainu

Mittwoch, 16. April 2008

vergessen

Ich hatte in den letzten Tagen sehr viel Trubel, kaum Zeit und Lust für andere Dinge außer Arbeit, Familie und ein bisschen Erholung.
Dass da irgendwas mit zu viel Haaren war in meinem Leben, habe ich vollkommen vergessen.
Hurraaa - es wird unwichtig! In nicht allzuweiter Zukunft muss ich vielleicht kaum noch Gedanken an dieses Thema verschwenden, sondern kann einfach so sein, wie ich bin.

Freitag, 4. April 2008

wütend

Ich habe jetzt doch mal in der Endokrinologie angerufen, um zu fragen, warum ich bisher die Laborergebnisse nicht zugeschickt bekommen habe.
Ich war natürlich (naiverweise?) davon ausgegangen, dass die MIR zugeschickt werden.
Ich bin die Betroffene, ich bin erwachsen, mündig, ich kann für alles Mögliche die Verantwortung übernehmen. Es geht um meinen Körper - und die schicken die Ergebnisse nicht am mich, sondern ausschließlich an den Allgemeinarzt, der mich überwiesen hatte?
Scheiße. Ich möchte bitte für voll genommen werden. ICH möchte entscheiden, wann ich zu welchem Arzt gehe. Und wenn ich bei einem war, möchte ICH gern die Ergebnisse sehen.

So. Was mache ich jetzt? Böse Mail an die Endokrinologie schreiben?
Brav einen Termin beim Allgemeinarzt ausmachen? Oder dort um Herausgabe der Ergebnisse bitten?
Ich will doch einfach nur die Werte sehen, selbst rauskriegen, was sie bedeuten, und wenn ich es dann noch brauche, mit dem Arzt reden.

Was würdet ihr jetzt machen?

Donnerstag, 3. April 2008

Untier

Meine Tochter heute beim Spielen:
"Du bist jetzt das Monster, und ich bin die Prinzessin (ja klar ;) ), und du musst mich fangen."
Ich, leicht unwillig: "Warum muss ich immer das Monster sein? Bin ich etwa wirklich so schrecklich?"
Sie: "Nein, das ist, weil du da unten Haare hast."
In meinem Kopf rattert es. Was meint sie mit "da unten"? Die Unterschenkel? Ja, die sind bei Mostern gewöhnlich reichlich behaart. Bei mir auch. Oder meint sie etwa ...? Aber da kommt sie mir schon zur Hilfe: mit einer Handbewegung am Kinn.
Ah ... Komisch, daran hätte ich jetzt wirklich zuletzt gedacht.
Übrigens - ich hab nach langer Zeit wieder in den Vergrößerungsspiegel geschaut. Die Haare wachsen jetzt seit dem 8.3. relativ ungestört (an dem Tag habe ich mir ca. 100 Stück ausgezupft *zugeb*). Zwischendrin hatte ich mal den Eindruck, dass sie sehr üppig sind. Aber jetzt grad wieder gar nicht. Ich sehe nicht sehr viel mehr als zu den Zeiten, als ich täglich epiliert habe. Ja gut, ein paar vereinzelte sind schon ziemlich lang (knapp 1 cm?), aber von Bart kann ich wirklich nicht reden.
Irgendwie habe ich grad auch den Eindruck, als wären es mächtig viel weniger geworden. Muss direkt morgen bei Tageslicht nochmal gucken.

Dienstag, 1. April 2008

fast

Heute war ich verdammt nah dran am Epilieren. Ich habe mich kurzfristig entschlossen, eine Bekannte zu besuchen, die ich seit sehr langer Zeit nicht gesehen habe. Ich hab meine Ängste mit mir selbst durchgesprochen und gemerkt, dass da nichts unüberwindbares ist.
Auf dem Hinweg in der Bahn habe ich mich sehr beobachtet gefühlt - es war gleißendes Licht, und es waren sehr viele Leute unterwegs, die teilweise nah an mir dran standen.
Ich war sehr froh, dass meine Tochter bei mir war und unbefangen mit mir redete und scherzte.
Das Treffen selbst war ok, das Thema meiner Haare wurde nicht angeschnitten, wir haben einen sehr angenehmen Nachmittag verbracht.

Donnerstag, 27. März 2008

Geschichte

Ein Frisiergeschäft in Nürnberg hat einen sehr informativen Text über die Geschichte der Entfernung der Körperbehaarung auf der Webseite:
Carmens Frisierstube
Danke dafür! Gefällt mir sehr gut.

morgen wird gefeiert

... und der Bart ist immer noch dran. Und im Moment macht mir der Gedanke ans Epilieren im Gesicht böse Gänsehaut. Die Vorstellung, bei der Party morgen Abend ganz ich selbst sein zu können, zaubert wohlige Wärme in meinen Bauch. Klasse, dass mein Körper mir so klar sagt, was er will.

Mittwoch, 26. März 2008

Des Kaisers neue Kleider

Freitag vor Ostern. Der Besuch in meiner Heimatstadt steht bevor. Treffen mit der Familie, voraussichtlich auch mit einigen Verwandten, Nachbarn, ehemaligen Schulkameraden.
Sie kannten mich in den letzten Jahren nur epiliert. Wenn ich mir die Begegnungen vorstelle, fühle ich mich sehr verletzlich. Verletzlich? Hm, unsicher. Wovor habe ich Angst? Davor, dass jemand wohlmeinend zu mir kommt und mir sagt: "Du hast ja einen Bart. Das sieht aber gar nicht schön aus. Das musst du dir wegmachen." Warum habe ich davor Angst? Was kann mir schlimmstenfalls passieren?
Mit allem, was ich in den letzten Monaten für mich geklärt habe, kann mir GAR NICHTS passieren.
Ich kann mir solche Kommentare zu Herzen nehmen. Ich kann sie aber genauso gut abprallen lassen und mich an meine eigenen Wahrheiten erinnern:

* die Welt der Männer ist nicht haarscharf von der Welt der Frauen getrennt, es gibt viele Zwischentöne, Männer ohne Körperhaare, XY-Frauen, Hermaphroditen, Männer, die weiblicher aussehen, und Frauen, die männlicher aussehen, und eben Frauen mit Bart

* ich bin gut so, wie ich bin, mein Körper ist ein Wunderwerk, ich kann das Leben in diesem Körper genießen

* wenn jemand mein Aussehen problematisch finden will, kann dieser Mensch auch Lösungen für SEIN Problem finden. Das ist nicht meine Aufgabe und schon gar nicht muss ich mir Schmerzen zufügen, damit ich bei diesem Menschen nicht anecke.

* es gibt genügend Menschen, die mich so mögen, wie ich bin

Meine Tochter hat es dann am gemeinschaftlichen Mittagstisch auf den Punkt gebracht. Alle sitzen und essen, und plötzlich sagt sie: "Halloooo. Hier ist eine Frau mit Schnurrbart!" Essen und Unterhaltung gehen weiter, als hätte es diese kleine Unterbrechung nicht gegeben.
Mich hat in der ganzen Zeit kein Mensch auf das Nichtepilieren angesprochen.
Ich selbst habe mich irgendwie stärker und harmonischer gefühlt als sonst. Ich habe auch bewusst kein Tuch um den Hals getragen und habe mich nicht versteckt. Fühlt sich gut an.

Übermorgen sind wir zu einer Feier eingeladen, wo ich noch sehr zweifle, ob ich vorher zupfe oder nicht. Bisher kann ich mich nicht entscheiden. Unbewusst sind da einige Ängste. Wenn ich mir die Situation aber konkret vorstelle, verfliegen die Ängste, und ich fühle mich wieder sehr viel sicherer, wenn ich zu mir stehe, so wie ich bin.

Laut & Luise

Ein sehr schöner Text von Luise F. Pusch mit dem Titel "Männer mit Damenbart und fläumige Frauen":
Laut & Luise

Freitag, 14. März 2008

Laborwerte

Habe mit dem Endokrinologen wegen der Laborwerte telefoniert.
Das Feeling mit dem Menschen ist gar nicht gut, er schmeißt mit unverständlichen Fachbegriffen um sich, erklärt von sich aus überhaupt nichts, lässt sich alles aus der Nase ziehen.

Was habe ich konkret erfahren? TSH ist immer noch zu hoch (4,8), die anderen Schilddrüsenwerte sind ok, Antikörpertest negativ, also kein Hashimoto. Wobei ich jetzt recherchiert habe, dass die Antikörperwerte stark schwanken können. Es kann sein, dass die Laboranalyse sagt, kein Hashimoto, dass man aber doch welches hat. Ist mir aber grad egal ;).
Also eine "einfache" Schilddrüsenunterfunktion? Warum ist das TSH so hoch, wenn fT3 und fT4 normal sind? Werde ich bei Gelegenheit nochmal recherchieren. Jetzt gerade habe ich keine Lust dazu.

Aaaaber: gefunden wurde doch etwas. Die Nebennieren haben Stress, sagt der Doktor. Müssen wir einen Hemmtest machen. Hemmtest? Wie bitte? Hemmtest? Ja, Dexamethason-Hemmtest. Aha. Ich schreibe mit. "Sie haben zu viel Cortisol im Blut und im Urin." "Was heißt das?" "Na dass ihre Nebennieren zu viel davon produzieren." Habe gerade den Eindruck, dass das Telefonat so nicht viel Sinn hat und lege mir im Kopf die Strategie zurecht, erstmal die Werte schwarz auf weiß zu sehen, mich zu belesen und dann gegebenenfalls nochmal gezielt nachzufragen. Der Doktor sagt mir zu, mir die Werte schriftlich zu schicken. "Nächste Woche." Naja, dann kann es ja nicht so schlimm sein mit meiner Krankheit, wenn die drei Wochen von der Blutabnahme bis zum Rausrücken der Ergebnisse brauchen.
Ich lege auf, und es drängt mich, mehr über diesen erhöhten Cortisolspiegel herauszufinden. Ich werde ziemlich schnell fündig. Der Dexamethason-Hemmtest wird bei Verdacht auf Cushing-Syndrom gemacht. Bis auf die Behaarung und das Übergewicht habe ich kein einziges Symptom.
Der Körper produziert vermehrt Cortisol bei Übergewicht und bei Infekten. Zum Zeitpunkt der Blutabnahme kam ich gerade aus einer fetten Erkältung mit Fieber. Das interessierte aber weder den Arzt noch die Assistentinnen, die mich 2 Stunden lang husten hörten.

Jetzt mache ich die Pferde nicht weiter scheu. Bis ich den Brief mit den genauen Werten in der Hand habe, beschäftige ich mich nicht mehr mit dem Thema, sondern mit meinem Wohlbefinden :P. SO.

Montag, 10. März 2008

zwischen Frau und Mann

Allen, die sich trauen, ihrem Weltbild ein paar spannende Aspekte hinzuzufügen, kann ich -nachdem ich es selbst gelesen habe- das bereits erwähnte Buch über Intersexualität wärmstens empfehlen:


Ulla Fröhling verbindet gründliche Recherchen, einfühlsame Gespräche mit Betroffenen, ihren Familien, Ärzten und Psycologen, neugierige und manchmal unbequeme Fragen und erstaunlich oft auch eine erfrischende Prise Humor zu einem höchst informativen und trotzdem leicht zu lesenden Buch. Mir hat es Horizonte geöffnet, und ich bin sehr dankbar, dass ich darauf gestoßen bin.

Das Buch hat zwar nicht direkt mit Hirsutismus zu tun, aber es zeigt eine ganze Menge Möglichkeiten, wie Menschen, die "anders" sind auf unverkrampfte und offene Weise mit sich und ihrer Umwelt umgehen können.

Hier ein paar Zitate, die mich besonders berührt haben:

"Michael Reiter sagt immer, wir sind der Nadelstich." Die Stecknadel, die den Luftballon der Normalität zum Platzen bringt. (S. 49)

Eine Frage beschäftigt viele Betroffene: Warum ausgerechnet ich?
Klar, natürlich stellen sie sich diese Frage. Da gibt es viele Antworten. Vielleicht sind es Seelen, die Experimente machen, wie nah kann man Mann und Frau zusammenbringen? Die alles mögliche ausprobieren mit den Chromosomen, den Hormonen. Im Grunde genommen sind es richtige Helden. Weil sie sich Extremerfahrungen stellen ... (S. 75)

... Zumindest ist es doch interessant, wer und was wir Menschen alles sein können. Diese Palette der Möglichkeiten, die uns zur Verfügung stehen. Darauf könnte man neugierig sein, aber wir sind kollektiv so festgelegt und eingeengt, daß wir die Vielfalt der Lebensmöglichkeiten nicht schätzen. (S. 75)


Besonders beeindruckt hat mich zu erfahren, wie viele verschiedene Spielarten es zwischen Mann und Frau gibt: weibliche Erscheinung und XY-Chromosomen, männliche Erscheinung und XX-Chromosomen, fehlen von Hoden, Penis, Eierstöcke UND Gebärmutter, äußere weibliche Genitalien und keine Eierstöcke und Gebärmutter, ...
Mir wird jetzt auch viel deutlicher bewusst, wenn ich in der Öffentlichkeit unterwegs bin, wie unterschiedlich weiblich und männlich "normale" Männer und Frauen sind. Es gibt Männer mit einem totalen Busch im Gesicht und andere fast ganz ohne, Frauen mit ganz weichen Zügen und andere mit männlich wirkenden Kanten und großem Kinn, ganz unterschiedliche Körpergrößen und -breiten, Haarfarben von schlohweiß über rot bis rabenschwarz mit allen Zwischentönen ...
Ich bin anders, du bist anders.

Epilierer weggepackt

Ich wage gerade ein unerhörtes Experiment :-))))))). Ich lasse meine Gesichtshaare wachsen. Seit zwei Wochen schon.
Erkenntnisse:

* Ich habe immer noch keinen wirklichen Bart. Ich habe Härchen am Kinn. Aus 1,5-2 m Entfernung sieht man nicht mehr als sonst auch. Und die meisten Menschen nähern sich mir eh nicht mehr. Es wächst viel weniger, als ich befürchtet hatte. Ich glaub, als Bartfrau im Zirkus habe ich keine Chance *fg*.

* Alle Pickel und Entzündungen sind spurlos verschwunden.

* Ich habe eine Antwort gefunden, falls mich wirklich mal jemand fragen sollte, warum ich mich nicht rasiere. Und mit dieser Antwort im Kopf fühle ich mich echt wohl. Wollt ihr sie wissen?
Hier ist sie: "Ich will einfach mal probieren, wie sich das anfühlt und was passiert. (eventuell noch: Wie geht es dir, wenn du mich so siehst?)" Und nachfühlen, wie es mir in diesem Moment geht.

* Das Schlimmste, was ich mir bisher vorstellen konnte, waren so Kommentare wie: "Das geht doch nicht!" oder "Sie müssen das doch wegmachen." oder gar mütterlich-besorgt: "Ich muss mal mit Ihnen reden und Ihnen einen Rat geben ..." Ist mir noch nicht in der Realität vorgekommen, aber ich hab keine Angst mehr davor.

* So wie ich jetzt bin, habe ich mich schon "unter die Leute" getraut, so richtig mit Sonnenschein und wahnsinnig gutem Licht. Es ist so befreiend, dass es mir egal sein kann, ob ich mich gründlich genug epiliert habe. Ich bin wie ich bin und das ist bestens.

Blog einstellen oder löschen?

Ich war in den letzten Tagen sehr unentschlossen, ob ich diesen Blog weiterführe, stoppe oder gar lösche.
Ja, es ist was dran an dem Argument, dass ich immer das anziehe, womit ich mich beschäftige. Beschäftige ich mich mit meinen Körperhaaren, bekomme ich mehr davon.

Das Buch Ms. Rubinstein's Beauty, das mich so sehr begeistert, hat eine Botschaft für mich, die erstmal gar nicht bei mir angekommen ist. Nicht nur die ANDEREN starren auf den Bart von Ms. Rubinstein und können so weder ihre schönen Augen noch die Eleganz ihrer Bewegungen sehen. Auch ICH starre auf meine Behaarung und sehe zu oft nicht meine Schönheit, meine Fähigkeiten, mein Glücklichsein. Das ändert sich gerade.

Ich habe mich entschieden weiterzuschreiben. Ich will andere ermutigen, sich so zu nehmen, wie sie sind. Es passiert nämlich gar nichts Schlimmes, wenn ich mich nicht mehr verstecke. Das ist die große Erkenntnis der letzten Wochen :-))).

Dienstag, 4. März 2008

unnütze Gesetze aus den USA

Carrizozo, New Mexiko: Unrasierte Frauen sind in der Öffentlichkeit nicht zugelassen.

Im US-Staat Michigan ist das Haar der Frau von Rechts wegen Eigentum des Mannes.

gefunden hier: Spielerboard

Auch schön:
Saco, Montana: Frauen machen sich strafbar, wenn sie Hüte tragen die kleine Kinder erschrecken könnten.
In St. Louis dürfen Feuerwehrleute Frauen nicht retten, die nur mit Nachthemd bekleidet sind. Das Gesetz sagt, dass für das Anlegen dezenter Kleidung immer genug Zeit ist.
In Florida ist das Pfeifen unter Wasser verboten.
In Morrisville (Pennsylvania) braucht eine Frau eine behördliche Genehmigung zum Schminken (eine Genehmigung des Ehemannes reicht nicht !).

Montag, 25. Februar 2008

Freundschaft

Ich habe das Buch Leben zwischen den Geschlechtern. Intersexualität - Erfahrungen in einem Tabu-Bereich schon da, es hat mich sofort gepackt, und ich kann es kaum erwarten weiterzulesen.

Ein Zitat vom Klappentext:
"Pflege eine Freundschaft mit deinem Körper, sorge dafür, daß du dich in ihm wohlfühlst. Das empfinde ich als eine meiner wichtigsten Lebensaufgaben." Luise Weilheim

Sonntag, 24. Februar 2008

Leben zwischen den Geschlechtern

Dieses Buch kommt auf meine Leseliste:


Aus der Kurzbeschreibung bei amazon:

Ulla Fröhling ist es gelungen, mit vielen Intersexuellen ins Gespräch zu kommen, die von ihrem ungewöhnlichen Leben mit dem dritten Geschlecht berichten. Sie schildern nicht nur ihre zahlreichen Konflikte mit der Umwelt, sondern auch das zunehmende Selbstbewußtsein der Zwitter , die sich inzwischen in Selbsthilfegruppen organisieren und eine Gesetzesänderung verlangen, eine Überwindung der zwangsweisen Zuordnungen. Gespräche mit Psychologen, Medizinern und Sexualwissenschaftlern vervollständigen die unterschiedlichen Sichtweisen zum Thema.


Vor ca. zwei Jahren im Frühjahr hatte ich beschlossen, mir "schöne" Beine zu machen, sprich sie komplett zu epilieren. Rasieren geht schneller, dafür dauert es nur wenige Tage, bis die Stoppeln kommen. Wenn ich meine Beine epiliere, ist das sehr schmerzhaft. Ich beginne mit den Unterschenkeln, da geht es noch halbwegs auszuhalten, an den Knien tut es mächtig weh, von den Kniekehlen und den Oberschenkelinnenseiten rede ich lieber nicht. Dieses Mal wollte ich es mir so angenehm wie möglich machen - ich baute mir ein kuschliges Nest im Schlafzimmer, stellte mir einen schönen Tee hin, Lavendelöl in die Duftlampe - und ein Radio. Die Sendung, die genau in diesen zwei Stunden lief, hatte es in sich. Es ging um intersexuelle Menschen. Ich hörte fasziniert zu, während ich versuchte, meinen Körper dem gängigen Frauenbild anzupassen und die ganze Zeit schwebte die Frage im Hinterkopf: Was mach ich da eigentlich?

"das Andere" integrieren

Im Archiv des Fernsehsenders Arte gefunden:

Betrachtet man die Vielzahl körperlicher Erscheinungsformen von Geschlecht zum Zeitpunkt der Geburt und auch im Hinblick auf die Möglichkeiten der Pränataldiagnostik, so lässt sich mit Gewissheit sagen, dass es drei Kategorien von Geschlecht gibt: die männliche, die weibliche und die hermaphroditische Erscheinungsform. Es ist nun an der Zeit, dass unsere Gesellschaft die Existenz eines "Dritten Geschlechtes" anerkennt. Die damit einhergehende Integration des Hermaphroditen als normaler und bekannter Bestandteil dieser Kultur wäre zwar chronologisch ein Rückschritt, da bereits die Preußen, die Kelten, die Ägypter, die Griechen und andere Völker dies lange vor unserer fortschrittlichen Gesellschaft kannten, aber es wäre ein gewaltiger Fortschritt im Sinne einer humanitären Gesellschaft die in der Lage ist "das Andere" zu integrieren, anstatt es zu vernichten oder unter Gewaltanwendung zu vereinheitlichen.


Ist epilieren, lasern und Hormoneschlucken nicht auch Gewalt? Sicher nicht zu vergleichen mit dem, was Intersexuellen angetan wurde (und immer noch wird?). Aber im Grunde verursachen wir uns selbst Schmerzen, um etwas zu verstecken, was bei anderen Konflikte auslösen könnte. Wie empfindet ihr das?

Freitag, 22. Februar 2008

Bärtige Venus

Und das Bild der Venus in Cyprus geschreibt Makrobius (Sat.III, 8): es sei bärtig, in weblicher Kleidung,mit einem Zepter und männlichen Wuchs; man glaube, sie sei zugleich Mann und Weib; Aristofanes nenne sie Afroditos; auch bei Lävinus werde sie mit Ungewissheit, ob Mann oder Weib, angerufen; und Philochorus in der Geschichte von Attika melde, de selbige sei der Mond, dem Männer in weiblicher Kleidung opfern, und Weiber in männlicher, weil der selbige sowohl Mann scheine, als Weib. Dem Makrobius stimmt Servius (Aen. II, 632) bei, mit der Abweichung, die bärtige Venus in Cyprus habe Leib und Kleidung vom Weibe, einen Zepter, und das Abzeichen des Mannes. Imgleichen Hefychius, der unter Αφρόδιτος, aus einer Schrift über Amathus berichtet, in Cyprus werde die Göttin als Mann mit einem Barte vorgestellt. Auch Suidas gedenkt der bärtigen Afrodite, die männliche und weibliche Werkzeuge habe, weil sie die Aufseherin aller Erzeugung sei; von der Hüfte hinauf sei sie Mann, unterwärts Weib.
Voss, Johann Heinrich, Mythologische Briefe, 2. Band, Stuttgart 1827, J.B. Metzlersche Buchhandlung, S. 334. (Google Books)

Mittwoch, 20. Februar 2008

Blutwerte

Mein Blut ist im Labor.

Ich will nicht mehr in diese Arztpraxis. Ich will nicht mehr eine Nummer sein, die bei jedem Durchgang erneut ihren Namen sagen muss, in einem unpersönlichen, kalten Kasten aus Glas.
Das heftigste war der Glukosetrunk, ich weiß nicht, ob ich überhaupt schon einmal so etwas ekliges in meinen Mund reinlassen musste *brrrrrrrrrrrrrr*.
Es wurde mir wieder nicht erklärt, was jetzt genau geschieht und wozu. Hätte ich vor der ersten Blutabnahme nicht nachgefragt, wäre der Zuckerbelastungstest heute vergessen worden.

Die Auswertung erfolgt per Telefon. Ich sollte mir einen Termin geben lassen. Das läuft dann so ab, dass ich versuche den Dok innerhalb der Telefonsprechstunde (1 h) unter der angegebenen Nummer zu erreichen, während mehrere andere Patienten dasselbe tun. Das nennt man individualisierte und persönliche Behandlung.
Ich fühle mich ohnmächtig, alleingelassen.
Hatte am Nachmittag allerheftigste Kopfschmerzen, die immer noch nicht ganz weg sind. Ich vermute mal, dass das mit der Zuckerbombe von heute Morgen zusammenhängt, da es mir ähnlich geht, wenn ich morgens Weißbrot, Schokocreme o.ä. esse, was allerdings nicht öfter als zweimal im Jahr geschieht.

Hormonstörung

Auf die interessante These

Jede Frau, die übermäßig behaart ist, hat eine Hormonstörung!
, die der Betreiber eines Enthaarungsforums aufgestellt hat, konnte ich mir ein paar nicht ganz unschuldige Fragen nicht verkneifen:

Wo beginnt nach eurer Erfahrung übermäßige Behaarung bei Frauen?
Und in welchem Fall spricht man von einer Hormonstörung?
Nehmen wir z.B. eine Inderin mit vielen Haaren an den Wangen, am Hals, an den Beinen und an den Armen, gesund, normalgewichtig, geistig fit, 3 Kinder - hat die eine Hormonstörung? Und ist sie übermäßig behaart?

Kann man im Gegenzug sagen
Zitat: "Jeder Mann, der zu wenig behaart ist, hat eine Hormonstörung!"???

Ob es eine Antwort gibt und wie die ausfällt, kann hier nachgelesen werden: haarpoint Forum

Dienstag, 19. Februar 2008

Emanzipation

Die Vorliebe der Männer für Vollbärte hängt mit der Emanzipierung der Frau zusammen. Denn beim Vollbart kommt auch die emanzipierteste Frau nicht mit.
George Hamilton

Doch ich :P.
Wenn ich mich nur trauen würde ;).

Sonntag, 17. Februar 2008

doch Bluttest

Ich hatte vor einem reichlichen Monat geschrieben, dass ich immer noch unsicher bin, ob ich den Bluttest (Hormonspiegel, Schilddrüse, Zuckerbelastungstest) machen will oder nicht. Letzten Monat habe ich die geeigneten Tage (erste Zyklushälfte, nach der Menstruation) verstreichen lassen und mich nicht im Labor angemeldet. Jetzt habe mir einen Termin für diese Woche geben lassen. Vielleicht bin ich jetzt so mutig, weil ich nächste Woche die Sitzung mit der Heilpraktikerin habe ;). Irgendwie will ich auch so viele Anhaltspunkte wie möglich darüber, was sich -auch körperlich- durch das Coaching bei mir ändert ...
Ich will dann bei Gelegenheit hier darüber berichten, besonders auch über alles, was sich in Bezug auf meine Gesichtshaare tut, ob sich der Wuchs ändert, ob sich meine Einstellung dazu ändert, welche Erkenntnisse ich über meine Ursachen dafür gewinne. Es wird spannend.

Freitag, 15. Februar 2008

noch mal Jennifer

Ein klasse Artikel auf Deutsch (!) über Jennifer Miller.
Sie trat 2001 in Wien auf und bei dieser Gelegenheit sprach Rosemarie Reitsamer mit ihr.

Ein Ausschnitt:

Circus Amok ist ein queerer Zirkus. Ein Zirkus mit einer Nachricht, die einen bleibenden Eindruck hinterläßt. Die homosexuellen ArtistInnen treten seit 1989 in öffentlichen Parks in New York City, zuletzt in der South Bronx, auf. Sie stellen Fragen an das Publikum. Fragen nach ihrer Lebenssituation, Fragen über die Politik von Bürgermeister Giuliani, Fragen zur Polizeigewalt. Das Publikum in der South Bronx ist begeistert. In den anderen Teilen der Stadt sind die Reaktionen auf die queere Polit-Freak-Shows allerdings unterschiedlich. Negative Antworten gibt es in den wohlhabenden Vierteln von New York City. Pier 25 in Tribeca ist eines davon. Dort lebt die ”most moneyed audience”, wie Miller sie nennt. ”Wir bringen beängstigende Eindrücke in die geschützte Welt der Pier-25-Leute. Für den Rest der New YorkerInnen sprechen wir allerdings über Dinge, die tagtäglich in ihrem Leben passieren.” Auch bei einem Auftritt in Williamsburg verließen einige ZuseherInnen den Raum. Sie fanden den Künstler anstößig, der mit Büstenhalter und Strumpfbändern bekleidet war.

korrekte Reaktion

Im IOFF-Forum (Inoffizielles Fernseh- und Medienforum) wurde im April 2005 die Frage gestellt, wie die anderen Leser einer Dame mit Bart begegnen: Link zum Thread
Von der Fragestellerin werden diese möglichen Reaktionen vorgeschlagen:
* hinschauen
* grinsen
* weglaufen
* politisch korrekt locker flockig dran vorbeigehen

Die Reaktionen der Forenteilnehmerinnen sind nicht sonderlich überraschend ;), naja, bei einem "inoffiziellen" Forum würde ich mir schon etwas mehr Offenheit wünschen als in solchen Kommentaren zum Ausdruck kommt:

* ich läster
* wie kann man heutzutage so rumlaufen???
* Eine Frau mit Bart ist wie ein Mann mit Muschi. [sic] Durchaus begehrenswert.
* ich finds eklig, kann man bzw frau sich ja wegmachen

Ein richtig gutes Statement ist auch dabei:
... irgendwie finde ich das alles ziemlich schizophren. Es gibt wirklich massig Frauen mit Gesichtsbehaarung und nur weil das gesellschaftlich verpönt ist, rennen die alle in Kosmetiksalons um sich schmerzhaften Laserbehandlungen zu unterziehen oder rupfen und zupfen zuhause täglich daran rum.
Ich habe den größten Respekt vor den Damen, die dazu stehen und sich nicht peinlich genau jeden Tag diesen Rupf-Orgien unterziehen.
Es gibt ja auch Männer - und das sind nicht automatisch femine oder sonstwie unmännliche Typen - die wenig Bartwuchs haben, das ist genauso normal wie Frauen mit stärkerer Gesichtsbehaarung. Trotzdem werden diese Männer längst nicht so ausgegrenzt wie Frauen.
Wird echt Zeit, dass sich da in den Köpfen der "perfekten" Minderheit was ändert.


Wenn ich mich entscheide, Bartträgerin zu werden - wie hätte ich gern, dass mensch auf mich reagiert?
* Mir gefällt wie Kinder oft auf mich zugehen:
* He, du hast ja 'nen Bart!
* Bist du ein Mann oder eine Frau?
* Ich hab noch nie eine Frau mit Bart gesehen!

Frauen, die ihr Gesichtshaar verstecken und sich noch nicht damit auseinandergesetzt haben, dass es auch anders gehen könnte, sind auch bei solchen unbefangenen Kommentaren traurig, verunsichert, aufgewühlt, peinlich berührt.
Erst recht, wenn jemand sagt, das wäre eklig, inakzeptabel, geschmacklos, unweiblich ...

Ich wünsche mir, dass ich sicher, souverän, amüsiert bin, wenn jemand sowas sagt. Dass ich die Verantwortung für diese Worte bei ihm/ihr lasse. Wenn dieser Mensch ein Problem damit hat, ist es seine Aufgabe, es zu lösen oder nicht.

Soeben kam die Erinnerung an das erste Kind, das mich auf meine Kinnhaare ansprach, war eine damals etwa 9jährige. "He, du hast ja einen Bart!" Ich war selbst von meiner lakonischen Reaktion überrascht: "Ja." Und mehr noch von meiner inneren Ruhe. Das Mädchen hat mir eine Frage gestellt, und ich habe sie wahrheitsgemäß beantwortet. Tamika [Name geändert] berührte mich mit ihren Fingern am Kinn. Ich ließ die Berührung zu. Es war mir nicht unangenehm. Wir saßen übrigens in einer deutschen Großstadt in der Kneipe, viele Menschen um uns herum, Tamikas Eltern mir gegenüber.

Haariges Leid - Forum

Im Forum "Haariges Leid" gibt es zahlreiche Infos und unabhängige Erfahrungsberichte zu verschiedenen Enthaarungsmethoden. Ich finde es sehr wichtig, dass solche Erfahrungsberichte für die Öffentlichkeit zugänglich werden. Also - wer Erfahrungen hat oder mit dem Gedanken spielt, sich enthaaren zu lassen: hopp hopp, anmelden :D.

Der Link zum Forum: Haariges Leid

Besonders die FAQ sind sehr umfangreich und informativ: FAQ

Donnerstag, 14. Februar 2008

Keine Garantie

Aus einem Enthaarungsforum:

Durch die IPL-Technologie werden Haare wirklich dauerhaft entfernt, da die Stammzellen der Haarwurzeln zerstört werden, dadurch können keine neuen Haare mehr entstehen. Dies kann man histologisch (in Gewebsschnitten) nachweisen.
Dennoch kann keine Garantie auf Lebenszeit gegeben werden, denn unter jedem cm² Ihrer Haut schlummern ca. 1000 ruhende Haarkeime, die in bestimmten Fällen wie z.B. Wechseljahre, Einnahme der Pille, Cortisonpräparate, Hormonpräparate, Schwangerschaft usw. aufbrechen können. Es kann daher auch passieren dass, vereinzelte Haare nachwachsen.
Diese Haare können aber mit geringem Aufwand entfernt werden.


1000 ruhende Haarkeime unter jedem cm² Haut ... Und wenn man dann noch alle anderen Faktoren aufrechnet, die eine Hormonverschiebung mit sich bringen können.
Warum ist der Aufwand zur Entfernung der neu nachwachsenden Haaren "gering"? Wie häufig geschieht das? Wird in diesem Fall kostenlos nachbehandelt?

Juwel

Wieder einen Schatz ausgegraben :). Ein Artikel von Anita Rodick im Independent "Bearded lady who taught me the truth about beauty".
Der komplette Name der Protagonistin wird nicht genannt, aber ich nehme an, dass es um Jennifer Miller geht.

Ein Zitat aus dem Original:

Jennifer has shaved once or twice but she felt even more self-conscious, as if people were thinking she was trying to hide her imperfections and not really doing a very good job of it. This way at least, Jennifer is indubitably herself, just the way God planned her, and profoundly independent and dignified with it, though you'll also be pleased to know she has a sense of humour about the situation.


Mein Übersetzungsversuch (ich bitte um Korrektur, mein Englisch ist momentan etwas eingerostet):
Jennifer hat sich ein oder zwei Mal rasiert, aber sie fühlte sich sogar selbstbewusster, als wenn die Menschen denken, dass sie versucht, ihre Unvollkommenheit zu verstecken, und wenn ihr das nicht wirklich gut gelingt. So ist Jennifer schließlich ohne Zweifel sie selbst, genau so, wie Gott sie geschaffen hat, und zutiefst unabhängig und würdig mit dieser Eigenschaft, und es wird Ihnen auch gefallen, dass sie ihre Situation mit einem Sinn für Humor nimmt.

Schmiede

Jeder ist seines Glückes Schmied - falls er nicht Angst hat, ein heißes Eisen anzupacken.
Gerhard Uhlenbruck


Das, was ich hier schreibe, scheint ein heißes Eisen zu sein.
Ich habe mich in einem Haarentfernungsforum registriert (will mich ja schließlich umfassend informieren), da einige Beiträge geschrieben und die Adresse zu diesem Blog in die Signatur gesetzt. Dazu sind zumindest in anderen Foren die Signaturen da.
Meine Beiträge sind noch da, der Link ist gelöscht.

Auf meine Frage nach Langzeit-Erfolgen bei Frauen mit starkem Haarwuchs im Gesicht (Link: Enthaarungsforum) gibt es nach anderthalb Tagen noch keine Antwort.

Wenn ich Enthaarer wäre, würde ich das peinlichst dokumentieren, und wenn so eine Anfrage kommt, sofort den Kontakt zwischen erfolgreich behandelter Frau (wenn sie das will und wenn es überhaupt eine gibt) und potentieller Klientin herstellen. Wenn die erfolgreich behandelte Frau keine Kontaktaufnahme wünscht, würde ich zumindest anonymisiert von der Behandlung berichten. Warum geschieht das nicht?

Muss ich mir nochmal überlegen, wie vertrauenswürdig das ist, wenn andere Meinungen nicht erwünscht sind ;).

Mittwoch, 13. Februar 2008

Amüsant

... wer so alles als "bearded lady" verkauft wird:
animalisch

Montag, 11. Februar 2008

Russland

Georg Back schreibt in "Sexuelle Verirrungen des Menschen und der Natur. v.2" (veröffentlicht 1910), auf S. 103:

Von einer Bartfrau berichtet Schlapoberski: Eine 32-jährige Frau mit Schnurr- und Vollbart verlangte im städtischen Krankenhause in Schaulen in Russland ein Attest darüber, wirklich eine Frau zu sein, um den Polizeivorschriften behufs öffentlicher Schaustellung zu genügen.

Gefunden bei http://books.google.de

Neues

Ich kann nicht verstehen, warum sich die Menschen vor neuen Ideen fürchten. Mir machen die alten Angst.
John Cage

Sonntag, 10. Februar 2008

Brasilien

Hitze, Waxing, körperhaarlose Frauen, die sich am Strand räkeln?
Warum habe ich das nur immer genau so geglaubt?
Zumindest bis ich in einem Forum diesen Beitrag las:

war eine zeit lang auf urlaub. ja war ein traumurlaub im brasilien, und was glaubt ihr, was mir da sofort an den stränden aufgefallen ist?
ja ehrlich, die mädels dort rasieren sich ihre arme und beine zu 90% nicht.
da guckt aber auch keiner blöd von den männer. scheint so, als sei das dort normal.
ich fühlte mich dort natürlich pudelwohl und genoss die zeit dort sehr.
Ich will wieder nach Brasilien! Unrasiert.

Sommer?

Aufgrund des wunderbar sonnigen und milden Wetters kommen gerade Gedanken in Richtung warme Jahreszeit ...
Wie werde ich das dieses Jahr mit den Beinhaaren machen? Bisher gab es zwei Varianten: unepiliert, lange Hose, nicht baden gehen - oder epiliert, kurze Hose, Badeanzug.

Wenn ich jetzt an Beineepilieren denke, stellen sich mir die Nackenhaare auf. Denke ich an Sonne auf meinen unepilieren Beinen, fühlt sich das warm, weich, angenehm an. Stelle ich mir vor, dass ich in kurzer Hose und MIT Haaren Nachbarn oder Freunde auf der Straße treffe, oder schlimmer noch, dass ich bei jemand zum Kaffee auf der Bank sitze, wird mir mulmig im Bauch.

Komisch, wenn ich mir dasselbe mit fremden Leuten irgendwoanders vorstelle, verliert das Ganze seinen Schrecken. Warum nur? Ist das eine Geschichte des Unterbewusstseins? Ich habe ein bestimmtes Bild von mir aufgebaut, und will jetzt verhindern, dass da irgendwas ins Wanken kommt?

Coney Island

Ein Beitrag von 2006 in einem Blog über Aktuelles aus den USA beschreibt Coney Island und auch meine liebe Lady Olga kommt vor :) :


Die bärtige Lady Olga und die 300 Kilo schwere Jolly Irene oder die Bewohner von „Lilliputia“, dem Königreich der Zwerge im Dreamland Park, fühlten sich in Coney Island wohl, weil sie nicht ausgegrenzt oder weg gesperrt wurden. Sie genossen hier die Solidarität anderer Aussenseiter und hatten als Attraktionen einen Platz in der Gesellschaft. „Ich habe mich selbst auch immer als Freak empfunden“, sagt Knipfel, dessen schwere Psychosen ebenso ein ewiges Thema seiner Bücher sind, wie Coney Island. „Deshalb wollte ich von klein auf hier her.“
Quelle: Aktuelles, Sebastian Moll
Coney Island bei Google Maps:

Größere Kartenansicht

Noch einen Artikel über die Freaks von Coney gibt es hier: "Coney Island - Freaks"

Die Übersetzung eines Abschnitts:
Erstaunlicherweise haben viele der Freaks von Coney geheiratet und ein relativ normales Familienleben geführt. Jolly Irene hat vermutlich ein zweites Mal geheiratet, ebenfalls einen Coney Islander. Jane Barnell, "Lady Olga," die berühmteste Bartfrau von Coney Island, die einen üppigen dreizehn Zoll langen Bart zur Schau stellte, war vier Mal verheiratet. Man konnte nie wissen, welches Freak-Paar glücklich wurde. Das galt insbesondere, als Percilla, das Affenmädchen, Opfer des Freak-Daseins, weil ihr eine dicke Haarschicht auf Gesicht und Körper wuchs, Benjano, den Alligatorjungen, heiratete, der unter Ichthyose litt, einer Hautkrankheit, die ihn mit harten, grauen, viereckigen Schuppen bedeckte.

Die tätowierte Lady Jean Carroll war ursprünglich eine Bartfrau, als sie sich in einen Schlangenmenschen verliebte. Er wollte sie heiraten, aber ohne Bart. Da sie das Jahrmarktleben weiterführen wollte, dekorierte ein Tattoo-Künstler ihren Rücken, während ein Arzt mit einer galvanischen Nadel ihren Bart entfernte. Jahre später, nachdem ihr erster Mann gestorben war, heiratete sie in den 1950ern einen outside talker (Ausrufer auf dem Jahrmarkt). Zu diesem Zeitpunkt trug sie mehr als 700 Zeichnungen und Bilder auf ihrer Haut.

Freitag, 8. Februar 2008

Zeichnung


In der spanischen Wikipedia findet sich unter dem Eintrag "Hirsutismo" diese Zeichnung einer Frau mit Hirsutismus von Hartmann Schedel (1440-1514).

Donnerstag, 7. Februar 2008

für alle bärtigen Männer

..., die mal sehen wollen, wie sie als Bartfrau aussehen würden:

Face of the Future

Neben der Vermännlichung oder Verweiblichung des Gesichts kann man/frau die Person auf dem Foto auch jünger oder älter machen, asiatisch, afro-karibisch, als Gemälde oder Manga-Figur und einiges mehr.

Und so geht es:
* nicht allzu großes Porträt hochladen
* Ausgangskoordinaten einstellen (Mann/Frau, ungefähres Lebensalter, Gesichtstyp)
* Gesichtsausschnitt wählen
* Augen- und Mundposition abgleichen
... und schon kann das Spiel losgehen.

Auch für Bartlose sehr vergnüglich.

So sähe ich aus, hätte mich Botticelli -ohne Bart ;)- gemalt:


Dienstag, 5. Februar 2008

Miss Barnell

Mittlerweile habe ich auch den Artikel aus "The Complete New Yorker" (August 1940) von Joseph Mitchell über Olga Roderick (die Bartdame in dem Film Freaks - Mißgestaltete) in den Händen. Er enthält praktisch eine Biografie von Lady Olga, nebst zahlreichen Details aus ihrem Leben, die mir die Frau sehr sehr sympathisch machen.
Eine kleine Kostprobe:

After cats, Miss Barnell likes horses best. She is one of those women who cannot pass a horse standing at a curb without trying to stroke its head; she keeps a handful of wrapped cube sugar in her bag for horses. Once a month, no matter how lean the season, she sends a contribution to the A.S.P.C.A. "To an animal, if you are bearded, it don't make no difference," she says.

Nach Katzen mag Miss Barnell Pferde am meisten. Sie ist eine jener Frauen, die an keinem Pferd, das am Straßenrand steht, vorbeigehen können, ohne zu versuchen, seinen Kopf zu streicheln; sie hat immer eine Handvoll Würfelzucker für Pferde in ihrer Tasche. Einmal im Monat, egal wie schlecht die Einnahmen ausfallen, schickt sie eine Spende an die Tierschutzorganisation A.S.P.C.A. "Für ein Tier macht es keinen Unterschied, ob du bärtig bist oder nicht," sagt sie.

for all bearded Ladies

Soeben klingelte der Postbote - eine Büchersendung aus den USA. Ich mache den Umschlag auf - von einem Hardcover in warmen rot-schwarz-braun-Tönen schauen mir die schönen Augen von Ms. Rubinstein entgegen.
Ganz tolles Buch mit sehr ansprechenden Illustrationen. Und am allerbesten gefällt mir die Widmung am Schluss: "To all bearded ladies, including those who are neither ladies nor bearded. (Allen Bartdamen, einschließlich denen, die weder Damen noch bärtig sind.)"

Freitag, 1. Februar 2008

Der verschämte Blick

[...] Für Basel sind bereits an der Herbstmesse 1853 lebende Sehenswürdigkeiten und Besonderheiten nachgewiesen. Von 1854 bis 1856 wurden Riesen gezeigt, 1857 folgte ein Zwerg, 1858 erstmals ein Albino. Nach 1860 wurde das Geschäft mit den Abnormitäten diversifiziert. Neu zu sehen waren ‹Bartfrauen›, ‹Mundkünstlerinnen›, ‹Fusskünstlerinnen› oder eine ‹femme colosse›. Erstmals wurden Elemente von Völkerschauen direkt mit Menschen mit Missbildungen in Zusammenhang gebracht. So wurden 1866 ‹Neger und Albinos› ausgestellt. In späteren Jahren waren vor allem Kleinwüchsige, so genannte Liliputaner (benannt nach den fiktionalen Ländereien in «Travels into several remote nations of the world by Lemuel Gulliver» (1726, «Gullivers Reisen» 1904 dt.) von Jonathan Swift (1667–1745)) anwesend.

Gefunden hier: catterys.de

Selbsthilfe Hannover

In Hannover gibt es eine "Selbsthilfegruppe Hirsutismus".
Ansprechpartnerin und Telefonnummer gibt es bei kibis-hannover.de

Kann es sein, dass das bei 3,5 Millionen Betroffenen die einzige SHG im deutschsprachigen Raum ist?
Falls nicht, wäre ich Ihnen für eine E-Mail oder eine Notiz über die Kommentarfunktion sehr dankbar. Wenn Sie an der Gründung einer solchen Gruppe interessiert sind, kontaktieren Sie mich bitte ebenfalls!

Warum sind Männer stärker behaart als Frauen?

Extra "Leser fragen, Leser antworten" im Stern von 2004
Teils sehr witzige Kommentare, macht Spaß zu lesen :).

Partner

Heute morgen hatte ich ein langes Gespräch mit meinem Partner. Er unterstützt mich auf meiner Reise zu mir selbst, auf der Suche nach dem Weg, der wirklich meiner ist, aber er hat durchaus auch seine Zweifel daran, und es wäre ihm manchmal lieber, ich würde mich rasieren, lasern lassen, Pillen schlucken und "normal" sein. Er sagte, ich könnte mich ja auch entscheiden, "mich zu pflegen", damit die anderen kein Unbehagen mir gegenüber spüren.
In dem Moment kam bei mir große Traurigkeit auf. Ich habe versucht, ihm zu erklären, dass "sich pflegen" und "sich rasieren/Haare ausrupfen" zwei unterschiedliche Paar Schuhe sind.

Wenn ich ausgiebig bade, kalt dusche, meine Haut bürste, mich einöle, massieren lasse, mich in ein weiches, warmes Handtuch hülle oder sonst irgendwas tue, fühlt sich mein Körper entspannt, gut durchblutet, wach, lebendig, oder wohlig müde an.

Wenn ich mich epiliere, tut das sauweh, es ist überhaupt nicht entspannend, und ob sich die glatte Haut besser anfühlt als die behaarte, weiß ich noch nicht. Ja, enthaart entspreche ich den Erwartungen meiner derzeitigen Umwelt. Aber will ich das wirklich? Bin ich auf dieser Welt, um den Erwartungen anderer zu entsprechen?

Die Traurigkeit ist immer noch da. Ein warmer dunkler Schmerz in der Mitte des Brustkorbs, Wasser, das aufsteigt und aus den Augen fließen will.

Ich habe riesige Sehnsucht danach, genau so sein zu "dürfen", wie ich bin, mit jedem Millimeter Haut und Haar, gut, perfekt, lebendig. Aber wie kann ich erwarten, dass mein Partner mich so annimmt, wenn ich selbst es nicht tu?

Donnerstag, 31. Januar 2008

entschieden :-)

So einfach ist es: ich werde in den nächsten Wochen entscheiden, ob ich eine selbstbewusste Bartträgerin werde oder ob ich meinen Bart erfolgreich loswerde. Bei beiden Optionen wird mein Leben wesentlich bereichert, und ich freue mich darauf :-).

unentschieden

Ich bin im Moment hin- und hergerissen, ob ich meine Gesichtshaare loswerden will oder nicht.
Ist es wirklich mein eigener Wille, eine glatte, haarlose Gesichtshaut zu haben, wie das von Frauen erwartet wird? Oder sind es die Erwartungen anderer, die ich spüre? Haben die etwas mit mir zu tun?
Was will ich? Wie bin ich wirklich? Gehören diese Haare zu mir? Wirklich? Welche Vorteile bieten sie mir? Was wollen sie mir sagen?
Ich hoffe, dass ich bei dem Coaching, das in wenigen Wochen ansteht, Antworten auf diese Fragen finde.

Der längste Frauenbart

... ist 27,9 cm (11 inches) lang, die Trägerin heißt Vivian Wheeler, sie wurde im Alter von 7 Jahren zum ersten Mal rasiert und ließ den Bart ab 1993 wachsen.
The longest female beard ever

Wobei das nur der AKTUELL längste Frauenbart ist. Der von Olga Roderick war sogar 13 inches (also 33 cm? - ich hoffe, die Umrechnung stimmt) lang: Olga Roderick.

Mittwoch, 30. Januar 2008

in Münster gibt es eine Bartfrau …

… und hier eine kurze Erwähnung in einem Zeitungsartikel: Mittelaltermarkt Wathlingen, leider ohne Quellenangabe, aber das kriege ich noch raus :-).
So unterschiedlich gehen Menschen mit dem Phänomen Frauenbart um - manche trauen sich nicht auf die Straße, oder wenn dann nur mit dickem Schal, epilieren, cremen, lassen lasern, schlucken Pillen, geben viel Geld dafür aus, so zu sein, wie sie nicht sind - und andere gehen auf den Jahrmarkt und lassen sich anschauen und nehmen Geld dafür.

Das Lied "Bearded Lady"

gibt es auf dieser CD:

Dienstag, 29. Januar 2008

Oper

In Wien wurde 2006 die “Circus-Oper” mit einer (nicht echten?) bärtigen Dame aufgeführt.

Der Link dazu ist hier: Circus-Oper

Und hier noch etwas ausführlichere Informationen: k2 kultur

taff Plasmalite

Und hier gibt es den Beitrag von Pro7 zum Anschauen:

taff Plasmalite

Was mir fast weh tut: Die Frau sagt in dem Beitrag, sie wäre am liebsten im Erdboden versunken, als ein Mädchen beim Friseur seine Mutter fragte, ob das ein Mann oder eine Frau ist. Ich habe vor einigen Monaten Fotos von einem/-r Hermaphroditen gesehen - dieser Mensch war soooo schön. Mensch konnte nicht erkennen, ob Mann oder Frau, auf einigen Bildern so, auf anderen so, auf anderen undefinierbar. Und trotzdem schön.

Hier ist eine ganze Liste mit TV-Beiträgen

Was mich unglaublich interessieren würde, zumal die Sendungen ja jetzt teils schon einige Jahre alt sind: was ist aus den dort vorgestellten Menschen geworden? Sind sie mit der Behandlung zufrieden? Würden sie sie heute so wiederholen? Gab es unierwünschte oder positive Nebenwirkungen?

Nachtrag: Ich sehe gerade, dass ich zu den Kinderfragen, ob ich Mann oder Frau bin, schon mal was geschrieben hatte, der Beitrag ist hier.

PS: 2006 war Pro7 wieder auf der Suche nach Kandidatinnen für eine Sendung, es wurde auch eine Behandlung angeboten. Im Pro7-Archiv konnte ich keine Sendung finden, hab jetzt aber mal hier eine Anfrage reingestellt, was aus den Frauen geworden ist, die damals gefilmt wurden, mal schauen ob mein Beitrag freigeschaltet wird: http://www.biowellmed.de/fachartikel-414.html

Kennt jemand eine Frau, die bei diesen Sendungen vorgestellt wurde und kann mir einen Kontakt zu ihnen vermitteln? Weiß jemand von Frauen, die sich vor 5 Jahren oder mehr einer solchen Plasmalite-Behandlung (oder auch Laser, IPL o.ä.) unterzogen haben und mir telefonisch oder per Mail von ihren Erfahrungen berichten möchten? Gern auch über die Kommentarfunktion hier im Blog oder im Forum: besonders und schoen

Pro7

Diesen Artikel hab ich bei Pro7 gefunden:

Hirsutismus

taff. vom 26. August 2004

Hirsutismus ist eine Krankheit, an der in Deutschland ungefähr 3,5 Millionen Frauen leiden. Sie sind am ganzen Körper übermäßig behaart, der weibliche Körper vermännlicht, einige Betroffene können keine Kinder kriegen. Der Grund ist eine Hormonverschiebung. Zur optischen Bekämpfung der Krankheit, lassen sich viele Frauen enthaaren. “Plasmalite” ist eine dauerhaft Enthaarungsmethode.

Ja, die Zahl von 3,5 Millionen kommt ungefähr hin. Aber alles andere in diesem Text ist ungefähr so wahr wie “Die Erde ist eine Scheibe”. Diese 3,5 Millionen Frauen sind nicht “am ganzen Körper übermäßig behaart”. Manche haben ein paar Haare über der Oberlippe und fühlen sich krank und übermäßig behaart. Manche (ich z.B.) haben viele Haare an den Beinen, am Bauch, an der Oberlippe und am Kinn und wenige an der Brust. Bei anderen ist die Behaarung anders verteilt.
Bei den meisten “vermännlicht der weibliche Körper” überhaupt nicht. Wenn eine Frau in kurzer Zeit viele neue Haare bekommt, wo vorher keine waren, dazu eine tiefere Stimme, bedeutend mehr Sexlust, Muskelwachstum und vielleicht noch eine vergrößerte Klitoris, dann hat sie wahrscheinlich einen Tumor, der Androgene produziert. Das istjedoch nur ein VERSCHWINDEND KLEINER Prozentsatz der behaarten Frauen.

“Hormonverschiebung” ist auch gut. Jeder Mensch hat sein eigenes Hormongleichgewicht. Es gibt Grenzwerte, ja. Aber ein Wert, der bei einem normal ist, kann in derselben Höhe bei einem anderen schon krankhaft sein. Frauen können ganz normale Hormonkonzentrationen im Blut und im Speichel haben, und trotzdem stark behaart sein, weil die Hautzellen empfindlicher auf die Hormone reagieren.

Die Kinderlosigkeit KANN durch ein ungünstige Hormonkonstellation verursacht sein. Muss aber nicht. Ich selbst bin wirklich seeehr stark behaart. Das Schwangerwerden hat bei unserem Kind nur schlappe 5 Monate gedauert. Gut, am nächsten Baby “arbeiten” ;) wir schon sehr lange. Ich zweifel aber, dass das an meiner Behaarung liegt und wüsste noch mindestens 3 andere und plausiblere Ursachen …

Also, liebe Pro7ler, das nächste Mal bitte etwas genauere Ansagen ;).

Schritte

Ich habe mich für ein Einzelcoaching entschieden, der Termin steht fest (ist aber noch einige Wochen Zeit bis dahin). Ich bin froh und erleichtert, dass ich mich getraut habe, weil das schon ein ziemlicher Schritt ist, mich so genau selbst anzugucken, um mein Leben zu verändern, nicht mehr nur so weiter vor mich hin zu plätschern, sondern die Verantwortung zu übernehmen für mein Tun und mein Unterlassen.

Ein Ziel (neben anderen!) für dieses Coaching ist es, herauszufinden, warum ich so viele Haare habe, ob ich mit ihnen leben will oder nicht, und wie ich damit in Zukunft umgehen werde. Ich bin wahnsinnig gespannt darauf, welche Antworten wir finden und welche Auswirkungen das dann auf mein Leben hat.

Epilierer

Ich will mal eben noch ein Loblied auf meinen Epilierer singen :-). Sollte ich ihn demnächst in die Rente schicken, werde ich das voller Dankbarkeit tun. Er ist jetzt seit ca. 3 Jahren bei mir, gekauft habe ich ihn damals, weil ich von dem vorherigen total frustriert war, und der Umstieg war wie von Trabant auf Porsche. Das Epilieren ging schneller, war viel weniger schmerzhaft, und es werden auch sehr kurze Haare mit epiliert. Wirklich Spaß hatte ich trotzdem nie daran ;), aber das Ergebnis konnte sich sehen lassen.

Leider ist das gute Stück grad nicht verkäuflich:
Braun Silk-épil SoftPerfection Body System 3370 Epiliergerät

Wenn ich jetzt einen bräuchte, würde ich mich wahrscheinlich für diesen hier entscheiden:
Braun 5585 Epilierer Silk-épil Xelle Easy Start Body & Face traumviolett

Der hat sogar noch ein SmartLight, das den gerade zu epilierenden Bereich ausleuchtet, damit mal auch wirklich alle Haare sieht.

Freitag, 25. Januar 2008

Kinderbuch mit Bartfrau

Auf der Suche nach Informationen zu Olga Roderick bin ich gestern über dieses Buch gestolpert und habe es aus Neugier gleich bestellt:



“Ms. Rubinstein ist eine wunderschöne Frau. Aber niemand weiß das. Ms. Rubinstein hat sehr schöne Augen. Aber niemand sieht sie … Sie ist die Bärtige Lady bei einem Zirkus. …” Mr. Pavlov’s ist der “Elephant Man” von einem anderen Zirkus, beide begegnen sich in einem Park und verlieben sich ineinander. Die Schönheit liegt in den Augen des Betrachters.
Ein englisches Buch für Kinder ab 5 von dem katalanischen Zeichner Pep Motserrat. Da ich über den amazon marketplace und nicht direkt bei amazon gekauft habe, muss ich hoffentlich nur wenige Tage statt 3-6 Wochen auf die Lieferung warten und 5 Euro weniger kostet’s auch noch.
Ich bin wirklich sehr gespannt und werde berichten, sobald es eingetroffen ist.

Wer nicht so lange warten möchte, hier kann man es ansehen: Ms. Rubinstein’s Beauty.

Donnerstag, 24. Januar 2008

Olga Roderick

Wie versprochen hier ein paar mehr Infos in deutscher Sprache zu der bärtigen Lady aus “Freaks”.

Sie wurde 1874 in North Carolina geboren, also war sie bei der Entstehung des Films von Tod Browning ca. 57 Jahre alt. Ihr Geburtsname war Jane Barnell, Olga Roderick oder Lady Olga war der bekannteste ihrer Künstlernamen.

Der Schriftsteller Joseph Mitchell hat 1940 in “The New Yorker” über sie den Artikel “Lady Olga” geschrieben (The New Yorker, August 3, 1940, p. 2). Entsprechend den Informationen aus diesem Artikel (die Zusammenfassung des Artikels in englischer Sprache gibt es hier) wurde se bereits als vierjähriges Mädchen von ihrer Mutter an den Great Orient Family Circus verkauft, der später mit einem größeren Zirkus fusionierte. Mit diesem Zirkus kam sie nach Deutschland, wo sie erkrankte und in einem Berliner Waisenhaus zurückgelassen wurde. Ihr Vater suchte nach ihr und fand sie dort.
Sie arbeitete bei mindestens 25 verschiedenen Shows, u.a. beim John Robinson’s Circus, bei den Ringling Brothers, beim Hubert’s Museum am Times Square in New York und spielten in verschiedenen Filmen.
Jane Barnell war drei Mal verheiratet und hatte zwei Kinder. Mädchen oder Jungen, bärtig oder nicht? Bisher weiß ich es nicht, aber ich hab grad riesengroße Lust auf Genealogie und Forschungsarbeit. Als erstes werde ich mir den Artikel von Mitchell besorgen.

Nachtrag: Ich habe die CD mit “The complete New Yorker” tatsächlich innerhalb weniger Minuten in einer Bibliothek ausfindig gemacht und bestellt, hurra!

Jane Barnell alias Olga Roderick

… so heißt die Schauspielerin, die die Bartfrau in “Freaks” spielt. Ich konnte bisher nur englische Informationen über sie finden, bei Gelegenheit mache ich mich mal ans Übersetzen:

http://www.showhistory.com/barnell.html

http://en.wikipedia.org/wiki/Jane_Barnell

Olga Roderick mit einem ihrer drei Ehemänner

Mittwoch, 23. Januar 2008

Halloween costume

Bei ebay USA gab es im Dezember eine “Bearded Lady Mask for Halloween Costume” zu kaufen. 20 Dollar + 35 Dollar Versand gespart ;).

Besonders hübsch ist die Dame nicht. Halloween halt:

Montag, 21. Januar 2008

Kaiserschnitt

Ein Montagmorgen vor knapp 6 Jahren. Ich liege mit meinem schon hochschwangeren Bauch morgens im Bett, werde so langsam wach und merke, wie das Fruchwasser aus mir rausläuft. Sch…. Bitte nicht jetzt, bitte nicht hier. Es ist noch ein Monat Zeit bis zum Geburtstermin, und ich bin zwei Zugstunden entfernt von zu Hause, von meinem Geburtshaus und meiner Hebamme.

Nach und nach füge ich mich in das Unvermeidliche, der Krankenwagen kommt und bringt mich ins nächstliegende Krankenhaus. Uniklinik? Nein, da dürfen wir nicht hinfahren, das ist zu weit.

Ich lande in einem kleinen Krankenhaus, das sich grad mitten im Umzug befindet. Geburtsbadewanne? Ja. Haben wir dann in dem neuen Gebäude. Hocker? Tücher zum Ranhängen? Geburtsrad? Ja, unsere neue Station wird bestimmt ganz schick …

Die Hebamme, die mich aufnimmt ist super lieb, macht mir Mut, hört mir zu, beantwortet meine Fragen. Nachdem ihre Schicht zu Ende ist, geht sie für 2 Tage in den Urlaub. Die anderen sind weniger nett. Die Ärztinnen ebenso. Ich darf mich fast nicht bewegen, ich werde gedrängt “nur für alle Fälle” sämtliche Papiere für einen Kaiserschnitt zu unterschreiben. “Falls es wirklich notwendig ist, wird Ihnen aber vorher noch alles erklärt.” Zwei Tage später, nach endlosem Tauziehen hinter den Kulissen: “Geburt einleiten. Geburt nicht einleiten. Geburt einleiten …” habe ich morgens plötzlich 5 Leute an meinem Bett stehen und eine Kanüle im Arm. Ich weiß nicht, was das ist und wozu, als ich tierisches Ziehen im Bauch spüre, beginne ich zu ahnen, dass das der Wehentropf ist. Drei Stunden Wehen ohne Pause. Es tut nicht wirklich weh, es ist total unangenehm, ich fühle mich völlig orientierungslos, will nur noch raus, weg, in eine Höhle, allein sein, beschützt, weg von diesem kalten Raum voller Menschen zu denen ich keine Beziehung habe. Harte Hände in mir drin, eine gefühllose Stimme, die sagt, dass sich am Muttermund gar nix tut. Dieser Muttermund scheint nicht zu mir zu gehören. Am frühen Nachmittag wird mein Lebensgefährte in die Cafeteria geschickt. Just in diesem Moment, was für ein Zufall, kommt die Ärztin mit triumphierendem Lächeln und teilt der Hebamme mit, dass der Oberarzt das ok für den Kaiserschnitt gegeben hat. Dann die Mitteilung an mich, wie aus heiterem Himmel. Ich fühle mich allein, so allein …

Die Vorbereitungen beginnen, eine Maschinerie, in der ich nur ein kleines Rädchen bin. Wehentropf raus, Wehenstopper rein. Ausziehen, rasieren. Mal eben ein paar Schamhaare wegputzen? Nein, so einfach mach ich’s euch nicht. Die Hebamme hebt mein Nachthemd, schaut entsetzt und meint abfällig: “Das ist aber eine stark behaarte Frau.” Jupp. Jetzt weiß ich’s aus kundigem Munde. Irgendwie scheint sie das Fell aber dann doch in Rekordzeit runtergekriegt zu haben. OP-Hemd an, rauf auf die Liege, rein in den OP-Saal, Maske auf, und weg war ich …

Lichtjahre später aus der Ferne eine Stimme: “Sie haben ein Mädchen.”

Warum muss ich jetzt grad an die Szene aus Freaks - Mißgestaltete denken, wo alle zu der bärtigen Frau gerufen werden, die soeben entbunden hat? ;)

Na, Junge oder Mädchen?

Die Kaiserschnittwunde ist übrigens zugewuchert, die Narbe aber immer noch spürbar … Und den Spruch der Hebamme konnte ich auch bis jetzt nicht vergessen.

Zögern

Wenn ich die Blutuntersuchung will, muss ich in diesen Tagen (eigentlich schon letzten Freitag) beim Endokrinologen anrufen, aber irgendwas in mir weigert sich hartnäckig. Am Freitag habe ich angerufen, aber es war klar, dass nachmittags um 3 niemand mehr in der Praxis ist. Heute habe ich es über einem Stapel Arbeit und einem Termin am Nachmittag einfach vergessen. Vielleicht doch lieber nächsten Monat? Läuft ja nicht weg …

Dienstag, 15. Januar 2008

Karibik

Warum heißt der Karibikstaat “Antigua y Barbuda” eigentlich so? “Die Alte und die Bärtige”?

Antigua wurde 1493 von Kolumbus entdeckt. Er benannte die Insel nach der Kirche Santa Maria La Antigua in Sevilla. (Quelle Wikipedia). Aber wo kommt der Name “Barbuda” her?

Gab es dort bärtige Frauen? Verehrte Kolumbus eine Bärtige, die in Europa geblieben war? Sieht die Form der Insel wie eine Bärtige Frau aus? Letzteres wohl eher nicht, Kolumbus hatte ja keine Satellitenbilder zur Verfügung ;).

Barbuda ist rechts oben in der Ecke, unten rechts, das ist Antigua.

Kilometerlange Sandstrände, Korallenriffe und ganz wenige Touristen … *träum*

Sonntag, 13. Januar 2008

Salma Hayek nochmal bärtig

Noch diesen Monat soll die Produktion eines neuen Films mit Salma Hayek beginnen. Sie spielt die Madame Truska in Cirque du Freak (Saga of Darren Shan).

Diese Frau kann sich vor den Augen des Publikums einen Bart wachsen lassen. Boah - alle Achtung!

In meinem Kopf taucht natürlich sofort wieder die Frage auf, ob das auch andersrum geht, also vor den Augen des Publikums (oder meinetwegen auch ohne Publikum ;) ) die Barthaare ausfallen lassen …

zum FORUM