Sonntag, 30. September 2007

Selbstliebe

“Wenn wir unsere Mitmenschen UND auch uns selber mit den Augen der Liebe sehen könnten, wäre vieles einfacher! …”

“… Aber dafür müsste frau sich erst selbst mal mit wahrhaftig liebenden Augen betrachten. Sich rasieren ist offensichtlich einfacher :-).”

Quelle: Kommentare moonpower-Blog

ein virtuelles Gespräch über Damenbärte

Sehr aufschlussreich. Ganz verschiedene Tendenzen.

Ermutigend finde ich, wie viele der dort schreibenden Menschen Toleranz bis hin zu Bewunderung aussprechen für eine Frau, die so anders aussieht, als wir es gewohnt sind. Spannend auch, dass Menschen in relativ kurzer Zeit von “geht gar nicht” zu “warum nicht?” kommen.

Natürlich fehlen auch die nicht, die meinen Bart bei Frauen wäre unästhetisch, provokant, blöd, überflüssig, Effekthascherei.

Die ganze Unterhaltung hier: Moonpower Blog

Ja, warum eigentlich nicht nach Effekten haschen :-D? Wenn’s wirkt und wenn’s Spaß macht, erstarrte Gehirnwindungen wieder in Bewegung bringt, leidenden Frauen den Druck nimmt, ein Lächeln oder ein Lachen auf’s Gesicht zaubert. Z.b. eine Clownin mit Bart wie diese hier?

Bart verzieren

Habe in den Kommentaren zu einem anderen Blog eine zu schöne Idee gefunden: den Frauenbart schön lang werden lassen, einen Zopf flechten und Perlen und Bänder. Auch eine Frau kann ihren Bart ganz feminin verzieren.

Polyzystisches Ovarsyndrom (PCOS)

Eine der häufigsten Ursachen für Hirsutismus ist das Polyzystische Ovarsyndrom, das in Deutschland etwa eine Million Frauen betrifft. Zur Diagnostik dieses Syndroms findet sich hier eine Übersicht: PCOS-Seite Diagnostik.

Und hier gibt es ein PCOS-Forum mit einer kurzen und prägnanten Beschreibung, bei welchen Merkmalen PCOS diagnostiziert wird: PCOS-Foum Diagnose.

Freitag, 28. September 2007

swr

Beim SWR habe ich einen Artikel über Hirsutismus gefunden und freue mich über die letzte Zeile desselben:

Und Frau könnte es schließlich auch wie die berühmte mexikanische Malerin, Frida Kahlo machen, sie ist ganz selbstbewusst mit Ihrem Hirsutismus umgegangen!

Rechts oben gibt es einen Link, mit dem man sich den 3:35 min langen Beitrag anschauen kann. Leider sehr schlechte Bildqualität (Ton ist ok), aber sonst - Danke Herr Teledoktor! :-)

Hürde genommen

Ich hatte in meiner Vorstellung geschrieben:

Ich hab es satt. Ich will mich ändern.

Ich werde herausfinden, ob ich die “übermäßigen” Haare loswerden kann, indem ich meinem Körper helfe, ins Gleichgewicht zu kommen.

Ich habe einen ersten (für mich sehr großen!) Schritt geschafft: ich habe mir Termine beim Allgemeinarzt und bei der Gynäkologin organisiert und werde mich untersuchen lassen. Bis dahin werde ich mir weitere Infos verschaffen und für mich klären, was ich von diesen beiden Ärzten will, damit die Gespräche den größtmöglichen Nutzen bringen.

Donnerstag, 27. September 2007

Zahlen

Über 70 Prozent der europäischen Frauen entfernen […] unerwünschte Haare regelmäßig.

Quelle: Lifeline

Und was ist mit den anderen 30 Prozent? Haben die keine Haare oder entfernen sie sie nur nicht?

Tabu?

Woher wusste ich als 19jährige, als ich die ersten Härchen an meinem Kinn entdeckte, dass sie weg müssen und dass es ein Geheimnis ist, dass sie dort wachsen? Ok, ich hatte bis dahin vielleicht noch keine Frau mit Bart kennengelernt.

Was hätte ich gemacht, wenn ich z.b. am Arm einen grünen Fleck entdeckt hätte? Oder eine Stelle mit mehr Haarwuchs als woanders? Hätte ich das auch so geheim gehalten? Andere Besonderheiten an meinem Körper stelle ich zwar nicht gerade zur Schau, aber wenn das Gespräch darauf kommt, und wenn diese Stellen im Prinzip sowieso für jeden sichtbar sind, hab ich kein Problem damit, wenn sich das jemand anschaut: die Narbe am Arm von einem Unfall, bei dem mich ein Schaf in seine Kette eingewickelt hat, Leberflecke, ein zu kurz geratener und ein schiefer Finger. Gut, die Kaiserschnittnarbe vielleicht nicht grad :D, aber die sieht man auch nicht so öffentlich wie mein Kinn z.b. ;-).

Soweit ich mich erinnere, hat mir damals niemand gesagt: “Versteck das!” oder “Das gehört sich nicht!” oder “Das ist ja voll peinlich/eklig/unangenehm.” Woher kommt dieses Urteil?

Krankheit als Sprache der Seele

Krankheit als Sprache der Seele. Be-Deutung und Chance der Krankheitsbilder.
In diesem Buch von Rüdiger Dahlke gibt es ab S. 114 ein Kapitel “Die Haare - Hirsutismus, Verlust aller Körperhaare, Haarausfall, und ab S. 406 ein dreiseitiges Kapitel zum “Damenbart”. Kommt auf meine Literaturliste.

Nachtrag: Das Buch ist schon in meiner Hand. Meine Reaktion zu den entsprechenden Kapiteln - widersprüchlich.

Zum einen finde ich wieder das Klischee, dass sich Bart- und Körperhaare für Frauen nicht gehören:

Damenbart und Haare auf der Brust ruinieren die weibliche Ausstrahlung …

Tatsächlich ist es Aufgabe jeder Frau, ihren männlichen Pol, von Jung Animismus genannt, zu entdecken und zu entwickeln. Das sollte aber im Bewußtsein statt im Körper geschehen.

Ich kann es einfach nicht mehr ab, wenn mir jemand sagt, wie ich auszusehen hab und was wie geschehen SOLLTE. *gg* Wahrscheinlich ein Zeichen der Aussöhnung mit meiner Aggressivität und Männlichkeit ;).

Was ich aber schon für mich annehmen kann, ist das hier:

Der Durchbruch männlicher Energie im Bartwuchs verdeutlicht den unbewußten Anspruch an Willenskraft und Durchsetzungsfähigkeit.”

Die ehrliche Natur aber ist hartnäckig und läßt die männlichen Auswüchse immer wieder nachwachsen. Entsprechend bedeutungsschwangere Auswüchse sind dem Organismus einiges Durchhaltevermögen wert.

Das Männliche ist einer der beiden Pole der Wirklichkeit, es gibt keine Chance, es mit einer Pinzette aus der Welt zu schaffen. Die einzige Möglichkeit ist, sich damit auszusöhnen.

An dieser Stelle wird wieder interessant, wann der Haarwuchs im Gesicht bei mir eingesetzt hat - nämlich in der Zeit, als ich zum ersten Mal unabhängig von meinen Eltern gewohnt habe. Kurz danach ist mir bei einer ganz banalen Gelegenheit aufgefallen, dass ich überhaupt keinen blassen Schimmer davon hatte, was ICH möchte, sondern mich immer danach gerichtet habe, was andere vermutlich von mir denken. Mich hat jemand gefragt, welchen Joghurt ich möchte. Und ich habe mich gefragt, welchen ich denn möchten sollte, und im gleichen Atemzug merkte ich, wie absurd das ist.

Mittwoch, 26. September 2007

Damenbart im kolonialen Mexiko

Das Oberlippenbärtchen soll in der sozialen Realität des Vizekönigreichs Neu-Spanien, im heutigen Mexiko, den kreolischen Frauen als Differenzmarker zu den als bartlos geltenden einheimischen Frauen und Männern gedient haben.

Quelle: Susanne Thiemann, Sex trouble: Die bärtige Frau bei José de Ribera, Luis Vélez de Guevara und Huarte de San Juan

Dienstag, 25. September 2007

Zeichnung von James C. Mundie

Fundstück: James C. Mundie (*1972 in Hazleton, Pennsylvania) zeichnete 1998 “The Seamstress”.

The Seamstress.

Hormontabelle mit Normalwerten

Wer suchet, der findet oder bekommt Tipps von netten Menschen :-).

Hier ist eine sehr ausführliche Tabelle mit Normalwerten zu den Hormonen, einschließlich Androstendion, Androstandiol-Glucuronid, DHEA, DHEAS, Dehydrotestosteron, freier Androgenindex, Testosteron u.a.:

Endokrinologikum Hormone Parameter

Jusepe Ribera: Die Bärtige

La mujer barbuda wurde 1631 von Jusepe de Ribera (1591-1652) im Auftrag des Vizekönigs D. Fernando Afán de Ribera y Enríquez (1570-1637) gemalt und zeigt eine Frau namens Magdalena Ventura.

Quelle: Susanne Thiemann, Sex trouble: Die bärtige Frau bei José de Ribera, Luis Vélez de Guevara und Huarte de San Juan

La mujer barbuda

Auf der Seite von Dr. André Kugener habe ich folgende Information über den Aufbewahrungsort des Gemäldes gefunden:

Im ausserhalb der Stadtmauern von Toledo gelegenen Hospital de Tavera mit seinem von Arkaden umgebenen Patio im reinsten florentinischen Renaissancestil befindet sich in einer private Gemäldesammlung José de RIBERA’s legendäres Meisterwerk “Die bärtige Frau” aus dem Jahre 1631.

Spielfilm Freaks

Eine der Darstellerinnen in Freaks - Mißgestaltete (1932) von dem Regisseur Tod Browning ist eine bärtige Frau.
Bei Youtube finden sich einige Ausschnitte des Films, z.b. dieser hier: The Wedding Feast mit Messerschlucker, Feuerspucker und Bearded Lady.

Film La donna scimmia - Die Affenfrau, mit Annie Girardot

Spielfilm La donna scimmia (= Le mari de la femme à barbe)

Darsteller: Ugo Tognazzi, Annie Girardot

Regie: Marco Ferreri. S.l. 1964

Spielfilm, Italien 1964. Italienisches Original mit französischen Untertiteln.

Die bärtige Dresdnerin

Die bärtige Dresdnerin und andere Bilder des Hirsutismus, heißt ein Artikel von A. Scholz vom Institut für Geschichte der Medizin, Medizinische Fakultät Carl Gustav Carus der Technischen Universität Dresden, in der Zeitschrift “Aktuelle Dermatologie”, Heft 4, Jahrgang 31, April 2005. Wenn man registriert und Zeitschriftenabonnent ist, kann man den wohl bei Thieme connect sogar herunterladen.

Schönheit

Was ist Schönheit? Warum gilt ein Mann mit Schatten am Kinn, Stoppeln oder Bart als schön, eine Frau als hässlich? Ist die Frau WEGEN der Haare hässlich?

Wie wäre es bei einer Frau, die schlank gebaut ist, beweglich, symmetrische Gesichtszüge hat, ausdrucksstarke Augen? Empfinden wir sie als hässlich, weil sie Haare im Gesicht hat?

Oder kommt das Abneigungsgefühl eher von den Zeichen des fehlenden Selbstwertgefühls?

Das hier ist ein Video, in dem für irgendein wachsähnliches Präparat geworben wird:

Youtube

Die Protagonistin ist eine bärtige Frau - erst hässlich ;), dann wundervoll schön und attraktiv. Was wäre, wenn die in Minute 2′31 links gezeigte bärtige Dame wie die rechte keine Brille hätte, lächelnd in die Kamera schauen würde, genauso wirksam geschminkt wäre, Selbstbewusstsein ausstrahlen würde. MIT liebevoll gestylten Barthaaren :). Würden wir sie dann auch als hässlich empfinden?

Belina finde ich jedenfalls sehr angenehm anzuschauen, auch wenn ihr Styling sicher Geschmackssache ist.

Sexualhormon-bindendes Globulin (SHBG)

Am 25.9. hatte ich geschrieben:

Das Sexualhormon-bindende Globulin ist ein Protein, welches im Blutplasma Testosteron und Östrogene bindet und transportiert. Im Blut ist Testosteron zum grössten Teil an das (SHBG) und zu einem geringeren Anteil an Albumin gebunden. Nur ein geringer Anteil des Testosterons von etwa 2% ist frei im Blut vorhanden und kann seine Wirkung am Zielorgan entfalten.

Quelle: Biochemisches Institut der Uni Zürich

Jetzt noch ein paar mehr Infos dazu.
Beim Endokrinologikum werden als SHBG-Normalwerte für Frauen folgende angegeben: 18,0 - 114 nmol/l. Bei Einnahme von empfängnisverhütenden Medikamenten und in der Schwangerschaft sind die Werte höher.

Das SHBG wird in der Leber gebildet. Die Entstehung und Absonderung des Globulins ist von den Östrogenen abhängig. Bei der Einnahme von östrogenhaltigen Medikamenten oder in der Schwangerschaft bekommt die Leber das Signal, mehr SHBG zu produzieren. Das wiederum kann dazu führen, dass sich mehr Androgene (”männliche” Hormone) an das SHBG binden, somit also weniger freie Androgene auf den Körper einwirken, sich also u.a. das Haarwachstum verringert.

Falls ich selbst in der Schwangerschaft einen erhöhten SHBG-Spiegel hatte, hatte das keine oder nur eine sehr geringe Auswirkung auf den Haarwuchs. Auch mit Baby im Bauch war ich haarig …

So … Was ist eigentlich ein Protein?

Proteine, umgangssprachlich auch Eiweiße genannt, sind Makromoleküle, die hauptsächlich aus den Elementen Kohlenstoff, Wasserstoff, Sauerstoff, Stickstoff und – seltener – Schwefel aufgebaut sind. Proteine gehören zu den Grundbausteinen aller Zellen.

Bausteine der Proteine sind bestimmte als proteinogen, also proteinaufbauend, bezeichnete Aminosäuren, die durch Peptidbindungen zu Ketten verbunden sind. Beim Menschen handelt es sich um 21 verschiedene Aminosäuren: die 20 seit langem bekannten sowie Selenocystein. Die Aminosäureketten haben eine Länge von bis zu mehreren 1000 Aminosäuren,…
Die Anzahl möglicher unterschiedlicher Aminosäureketten ist gigantisch. Aus 21 verschiedenen Aminosäuren ergibt sich schon bei einer Kettenlänge von 100 die unvorstellbare Zahl von 21100 bzw. 10132 Verknüpfungsmöglichkeiten. Diese Zahl übersteigt die Anzahl aller Atome des Universums („nur“ 6·1079 Teilchen) um das 1052-fache.

Die Zusammensetzung eines Proteins, und damit sein Aufbau, ist in dem jeweiligen Gen kodiert.

Quelle: Wikipedia Proteine

Hm, und wie kann man dann feststellen, dass das im Blut nachgewiesene Eiweiß gerade SHBG ist? Könnten es nicht auch eine ganze Reihe von verschiedenen Aminosäureketten sein, die irgendwie ähnlich regieren, aber nicht identisch sind? Vielleicht gibt es SHBG-Sorten, die weniger Hormone binden, oder nur bestimmte Hormone und andere nicht?

Beim Endokrinologikum wird das SHBG mit dem “Chemilumineszenzimmunoassay (CLIA)” bestimmt.

Montag, 24. September 2007

Autowerbung

… mit haariger Frau:


Oder ist sie doch ein verkleideter Mann? Weiß jemand mehr?

Vermutung

Könnte es sein, dass bei mir der Haarwuchs psychische Ursachen hat? Es begann etwa zu der Zeit, als ich zu Hause ausgezogen bin. Ich war bis zu dem Moment sehr “streng” erzogen worden. Ich habe mit 17 gewagt, einen Freund zu haben und nach Hause mitzubringen - das war alles so verquer, dass ich es dann nie wieder getan habe.

Als ich umgezogen bin, hatte ich diese äußerliche Begrenzung durch meine Mitmenschen nicht mehr. Plötzlich konnte ich mich aufhalten, wo ich wollte, mich mit Männern treffen, wann ich mochte, woanders übernachten, ohne dass ich irgendjemandem Rechenschaft geben musste. Vielleicht habe ich mir mit den Haaren im Gesicht eine neue Begrenzung geschaffen. Eine Frau mit Behaarung gilt als hässlich, unattraktiv, unweiblich. Wenn mich niemand begehrt, muss ich mich nicht mit meiner Beziehungsfähigkeit auseinandersetzen. Und keine Konflikte mit meiner Familie schaffen.

Mit 19 oder 20 können es aber auch noch “einfache” Pubertätsauswirkungen sein, oder?

Wie dem auch sei, wahrscheinlich hat sich mein Körper inzwischen an die Haarproduktion gewöhnt, sie als ganz normalen Teil der Kreisläufe aufgenommen.

Ich weiß nicht, ob diese Vermutung relevant ist, aber ich halte sie einfach mal fest, schaden kann’s nicht.

Ganz sein

Gerade in einem Newsletter gefunden:

Integrität bedeutet, das, was Du denkst, sagst und tust miteinander in Einklang zu bringen. Je größer Deine Bereitschaft ist, Deine Integrität wieder herzustellen, umso mehr wird Deine Selbstachtung wachsen und Dein Reichtumsbewusstsein zunehmen.

was ganz Besonderes

Vor einigen Jahren war ich 2 Wochen lang mit etwa 50 Leuten zusammen zu Fuß unterwegs. Zwei Wochen IMMER mit mehreren Leuten zusammen, Übernachtung teils überdacht im Schlafsack auf dem Boden, teils im Freien. Keine Privatsphäre.

Das war schon die Zeit, wo ich mit einigen Haaren im Gesicht “gesegnet” war. Ich weiß nicht mehr, wie ich das mit dem Epilieren gemacht habe. Öffentlich konnte und wollte ich es nicht tun, verstecken damit ging nur sehr selten. Kann mich noch erinnern, dass ich mich bei einer Mittagspause auf einen Hang im Wald abgeseilt habe, allerdings immer mit der Sorge, dass mich jemand entdecken könnte.

Am Ende dieser zwei Wochen unterhielt ich mich noch mit einem Freund. Der schaute mich auf einmal sehr fragend an: “He, du kriegst ja ‘nen Bart!!!” Ich weiß nicht mehr, wie ich reagiert habe. Peinlich berührt? Oder doch eher erleichtert? Aber es kam noch ein Nachsatz von ihm: “Das hat nicht jede. Das ist etwas ganz Besonderes.”

Sonntag, 23. September 2007

Eflornithin / Vaniqa

Eflornithin ist ein Wirkstoff, der in Form einer Creme (Vaniqa) eingesetzt wird, um das Haarwachstum zu verlangsamen. Sie muss zwei Mal täglich im Abstand von 8 Stunden auf die betroffene Haut aufgetragen werden und mindestens 4 Stunden einwirken.

Ergebnisse einer Studie:

Bei 1/3 der Frauen wurde reine Haut erzielt, bei 1/3 Besserung, bei 1/3 keine Reaktion oder Verschlechterung.

Im Vergleich dazu die Ergebnisse mit der Placebo-Creme:

Bei 0 Prozent der Frauen wurde reine Haut erzielt, bei 9 Prozent eine deutliche Besserung, bei 1/3 eine Besserung.

Interessant …

Dauer:

Nach 8 Wochen waren Erfolge sichtbar (oder auch nicht).

Wenn 4 Monate nach Behandlungsbeginn keine Besserung sichtbar ist, sollte die Therapie abgebrochen werden.

Nachteile:

Dauerhafte Verwendung der Creme ist notwendig, sonst stellt sich acht Wochen nach Therapieende der Ausgangszustand wieder ein.

Bei 14 Pozent der Frauen, die vor der Behandlung keine Akne hatten, trat eine solche während der Behandlung mit Wirkstoff oder Placebo-Creme ein.

Häufigste Nebenwirkungen: Brennen, Stechen, Kribbeln der Haut.

Quellen: Pharmazeutische Zeitung, Emea

Übersensibilität der Haut auf Hormone, die das Haarwachstum fördern

Bei einer großen Zahl von Frauen liegt der Grund für die verstärkte Behaarung nicht in einer übermäßigen Produktion von Androgenen (Hormone, die eine virilisierende=vermännlichende Wirkung haben?), sondern in einer starken Reaktion der Haut auf diese Hormone.

Das Fragezeichen habe ich hinter die vermännlichende Wirkung gesetzt, weil ich nicht sicher bin, ob das die einzige Funktion dieser Hormone ist. Wenn es so wäre, warum haben Frauen dann auch solche Hormone? Vielleicht ist es ja so, dass bei den MEISTEN Männern mehr von diesen Hormonen da ist, bei den MEISTEN Frauen weniger, aber dass es durchaus auch normal ist Zwischenstufen zu finden. Also Frauen mit mehr und Männer mit weniger Androgenen.

Normalwerte Blutuntersuchung

Hab in einem Forum eine Auflistung der Normalwerte bei der Blutuntersuchung gefunden:

Krankenschwester-Forum

Von den Androgenen ist leider nur Testosteron ( Männer: 5 - 10 nmol / L ( 3 - 10 µg / L ) Frauen: bis 3 nmol / L ( 1,05 µg / L)) dabei, aber wenigstens mal ein Anfang. Ich seh grad, dass bei der µg-Angabe gegenüber dem in diesem Beitrag aufgeführten Wert (0,85 µg /L) ein ziemlicher Unterschied ist der nmol/L-Wert stimmt aber bei beiden überein - woran das wohl liegt?

Zwiegespräch 01

Jetzt werden mich wahrscheinlich alle für total abgedreht halten: erst schreibt sie ein Blog über Barthaare bei Frauen und dann will sie sich auch noch mit diesen Haaren UNTERHALTEN. Also nee … :-D

Aber gut. Die Haare sind da, ich bin da, irgendwie müssen wir zusammen klarkommen, also versuchen wir’s mal mit dem Zwiegespräch.

Ich: “So, ihr noch Ungeliebten an meinem Kinn, zwischen Nase und Oberlippe, an den Händen, am Bauch, an den Beinen, auf den Füßen und Zehen, am Po - und auf dem Rücken habt ihr euch auch vereinzelt niedergelassen: ich sehe euch, ihr seid da.”

Haare: “Schön, dass du uns anschauen willst. Wir scheinen dich ganz schön zu verunsichern.”

Ich: “Verunsichern? Ja, das auch. Ihr macht mir Angst. Ihr macht mir das Leben unbequem. Ihr bringt mich dazu, dass ich mich dauernd verstecke, dass ich mir selbst weh tue. Ich habe euch nicht gebeten, auf meinem Körper zu sprießen.”

Haare: “Bist du sicher, dass du uns nicht gebeten hast?”

Ich: “Sicher? Was ist schon sicher … Ja, klar, vielleicht erzählt ihr mir jetzt, dass ich vor meiner Zeugung als Seele irgendwo im Äther herumgeirrt bin, und mir die Gene, die Familie, das Leben ausgesucht habe, das ich jetzt führe. Einschließlich Bart und sonstige Haare.”

Haare: “Interessanter Gedanke.”

Ich: “Ach, ich weiß auch nicht. Wahrscheinlich könnt ihr nicht beweisen, dass es so ist, und ich nicht, dass es nicht so ist.”

Haare: “Genau.”

Ich: “Irgendwas wollt ihr mir vermutlich mitteilen. Aus irgendeinem Grund bin ich anders als die meisten anderen Frauen. Oder viele sind so wie ich, trauen sich aber nicht, das zuzugeben.”

Haare: “Ja, das ist so. Nicht alle sind so mutig wie du.”

Ich: “Ich und mutig? So ein Quatsch!”

Haare: “Tu nicht so bescheiden! Du hast doch immer schon nach dem gesucht, was sich für dich richtig anfühlt. Und du bist konsequent den Weg gegangen, der für dich stimmig war. Ganz egal, was dein Umfeld, deine Familie, deine Freunde gedacht haben. Du hast zwar mit niemandem diskutiert oder gekämpft, hast keinen überzeugt, aber du hast getan, was gut für dich war. Das ist echt mutig von dir und hat dich dahin gebracht, wo du jetzt bist. Wir wissen, dass du gut mit uns umgehen kannst, dass du uns zuhören kannst.”

Ich: “Mannomann, ich werde gleich rot. Das muss ich erstmal verdauen. Können wir später weiterreden? Ich glaub, mehr schaff ich grad nicht.”

Haare: “Ja, klar, kein Problem, wir fallen vorerst nicht aus.”

Damenbart und Herrenbart

Im Duden (3. Aufl. von 1996) steht

Da|men|bart, der: bartähnlicher Haarwuchs bei Frauen

Interessant.
Und ein Männerbart ist dann ein “bartähnlicher Haarwuchs bei Männern”?

Die Erklärung für Bart ist auch nicht schlecht:

Bart, der; -[e]s, Bärte [mhd., ahd. bart]: 1. a) die [steifen] Haare auf der unteren Gesichtspartie der Männer: …

Dann heißen die steifen oder nichtsteifen ;-) Haare auf der unteren Gesichtspartie der Frauen also per se nicht Bart? *wunder*

Kulturgeschichte des Bartes

In der Dissertation von Christina Wietig “Der Bart - Zur Kulturgeschichte des Bartes von der Antike bis zur Gegenwart” geht es um den Bart des Mannes.

Auf Seite 18-19 findet sich ein Absatz zum Hirsutismus:

Frauen die Hirsutismus aufwiesen, wurden ambivalent beurteilt. In der Antike wurden Göttinnen mit diesem Attribut ausgestattet, so wurde die von den Römern verehrte Göttin Venus auch als bärtige gedacht, um als allmächtig Zeugende bestehen zu können. Frauen wurden selten göttlich überhöht, da sie offensichtlich Doppelgeschlechtliches in sich vereinten, überwiegend wurden sie als lasterhafte Mannweiber stigmatisiert (94). Von dem psychosomatischen und –sozialen Druck, dem diese bärtigen Frauen ausgeliefert waren, wird in den Quellen nichts berichtet. Biographische Lebensdaten der Betroffenen sind trotz des Bekanntheitsgrades bei der sonst um Objektivität bemühten wissenschaftlichen Dokumentation entweder nur unvollständig oder gar nicht auszumachen. Offensichtlich stand bei der Beschreibung von Hirsutismus der Frauen des 19. Jahrhunderts die vermeintlich transsexuelle Aktivität im Vordergrund des Interesses.

Aufschlussreich finde ich auch folgendes:

So kristallisieren sich wie oben beschrieben männliche und weibliche Identifikationskennungen heraus. Das männliche Kinn erfährt durch den Bartwuchs zudem noch eine physiognomische Erweiterung. Der Bart suggeriert durch das räumliche Hervorstehen von oberflächenvergrößerndem meist steiferem Terminalhaar als das übrige, eine aggressiv wirkendere Kinnpartie.
Ein starker Bart läßt einen Mann darum primär eher bedrohlich wirken. Ein exponierter Bart diente ursprünglich zur Einschüchterung von Rivalen. In abgeschwächter Form hat sich diese Sehgewohnheit in der Beurteilung von viriler Männlichkeit bis heute gehalten. So wird ein rasiertes kantiges Kinn für markanter und attraktiver gehalten als ein weiches, fliehendes oder gar weibisches Kinn.

Hirsutismus durch Stress oder Angst

Das ist mir neu, mal schauen, ob ich dazu noch mehr finden kann.
Wenn jemand was weiß, gebt mir bitte Bescheid. Danke!

Hirsutismus ist der übermäßige Haarwuchs mit männlichem Verteilungsmuster bei Frauen, der entweder durch die vermehrte Bildung männlicher Sexualhormone (Testosteron) oder aber durch psychogene Faktoren wie sozialer Stress oder ein Angstsyndrom ausgelöst werden kann.

Quelle: OpenPR Pressemitteilung Hirsutismus

Seiten mit Fotos von bärtigen Frauen

… gibt es einige im Netz. Hauptsächlich sind es Bilder, die schon einige Jahrzehnte auf dem Buckel haben.

Zum Beispiel diese hier:

Bearded Ladies

femmes à barbe (französisch, mit Fotos) oder andere femmes à barbe

Quasi-modo

Mich berühren diese Bilder nach mehrmaligem Ansehen immer noch sehr eigenartig. Wenn ich sie sehe, bin ich verunsichert. Liegt das daran, dass es einfach ZU UNGEWOHNT ist, eine Frau mit Gesichtshaar zu sehen? Mich berührt, dass diese Frauen so traurig aussehen. Kommt mir das nur so vor?

Bei manchen habe ich den Eindruck, dass es Männer in Frauenkleidung sind. Andere sehen aus wie Männergesicht und Frauenkörper zusammen. Bei der in Bangkok / Siam geborenen Krao Farini spüre ich etwas von Stolz, Selbstbewusstsein: “Ja, schaut mich nur an. Ich bin, wie ich bin. Ich bin ich.”

Mich würde sehr interessieren, wie es euch beim Anblick dieser Bilder geht.

Artikel von Susanne Regener

Bartfrauen – Fotografien zwischen Jahrmarkt und Psychiatrie. In: Annette Keck/Nicolas Pethes (Hg.), Mediale Anatomien: Menschenbilder als Medienprojektionen, Bielefeld (Transcript Verlag) 2001, 81-96.

Die Bärtige Lady. In: Wiener Zeitung, Extra (21.6.2002).

Gefunden hier: Seite von Susanne Regener

Jennifer Miller

Juggling Gender - ein Filmporträt der vollbärtigen Zirkusartistin und -direktorin, Jongleuse, Feuerschluckerin, Clownin Jennifer Miller.

Die Wikipedia-Seite zu ihrer Person gibt es bisher nur auf Englisch, Finnisch und Schwedisch.

Nachtrag: YouTube-Video mit Jennifer Miller:

How facial hair influences womens everyday experiences

http://www.dbeechy.com/index.htm

Eine englischsprachige Seite darüber, wie das Gesichtshaar die Alltagserfahrung von Frauen beeinflusst. Jetzt muss ich mich wohl doch wieder ins Englische einlesen ;).

Die enthaarte Frau

Unbedingt lesen!

Staib, Margitta, Die enthaarte Frau : Körper- und Gesichtsbehaarung. Frau & Gesundheit. München : Kunstmann, 1991. ISBN 3888970466

Leider bei amazon nicht auffindbar, dafür aber z.b. bei Booklooker und in diversen Bibliotheken.

Schwimmen

Vor einigen Tagen hat mich eine Freundin per Mail gefragt, ob ich Lust hätte, mit ihr zusammen Schwimmen zu gehen.

Ich hatte am Morgen bevor die Mail kam darüber gebrütet, ob ich den Epilierer anschmeißen soll oder nicht. Als die Mail kam, dachte ich nochmal drüber nach. Das Ergebnis war diese Antwortmail:

… Ich schwimme wahnsinnig gern. Und ich war diesen Sommer mal wieder kein einziges Mal im Wasser, außer in der Badewanne. Sch….
Jedes Mal, bevor ich in der Öffentlichkeit schwimmen gehe, muss ich mich entscheiden, ob ich eine ca. 2stündige schmerzhafte Epilieraktion auf mich nehme, oder ob es mir wurscht ist, wie die anderen gucken und was sie denken. Oder Zwischenlösung Rasieren - weniger schmerzhaft, sehr frustrierend, weil schnell nachwachsend. Ich hab Beine, “wie ein Mann” (oder wie eine Frau, die von Natur aus etwas anders geraten ist als das gerade gesellschaftlich akzeptierte Frauenbild). Und nicht nur Beine - auch Bauch und Gesicht.
Eines der Dinge, die ich mit Arzt oder Heilpraktiker in Angriff nehmen will. Entweder gibt es eine nebenwirkungsfreie Lösung, oder ich lerne, mich so zu nehmen wie ich bin.
Im Moment ist mir nach Heulen zumute. Und ich erlaub mir das auch grad. Ich konnte es bisher gut unterdrücken, verschweigen, verstecken. Seit 18 Jahren. Jetzt kommt auch das hoch. Sch… und gut so.

Heute morgen im Bad hatte ich kurz den Epilierer an …, und hab ihn wieder ausgemacht, weil es einfach soooo weh tat. Sicher auch eine Frage der Wahrnehmung. Solange Verstecken in mein Weltbild passt, sind die Schmerzen erträglich. Und jetzt eben nicht mehr.

Ich hatte nicht befürchtet, dass sie mich deswegen auslachen wird, oder mir raten, ich soll mich zusammenreißen und epilieren, weil sich Haare an den Beinen für eine Frau nicht schicken. Trotzdem hat mich ihre Reaktion überrascht: sie hat sich selbst schon mit dem Thema auseinandergesetzt, Depilationscremes sind schreckliche Chemiebomben, sie würde gern unenthaart mit mir ins Schwimmbad gehen, und sie hat mir das Buch “Die enthaarte Frau” geschenkt - das für mich wirklich eine Kehrtwende gebracht hat. Ich bin sooo froh, das Schweigen gebrochen zu haben!

Intersexualität

Noch was bei wikipedia entdeckt:

Intersexualität ist eine Bezeichnung, die gemeinhin für Menschen mit nicht eindeutig weiblichen oder männlichen körperlichen Geschlechtsmerkmalen verwendet wird.

“In den westlichen Kulturen der Neuzeit wurde (und wird teilweise noch heute) der Umgang mit Intersexualität von zwei zentralen Annahmen geprägt: Zum einen wird angenommen, dass es wissenschaftlich möglich sei, das „wirkliche“ Geschlecht eines jeden Menschen zu bestimmen; aufgrund dieser Annahme wurde die überwiegende Zahl der Intersexuellen zu Pseudohermaphroditen („Scheinzwittern“) „hinwegerklärt“. Daneben bestand und besteht die Annahme, dass es im Interesse des intersexuellen Menschen liege, seinen Körper einem „wirklichen“ Geschlecht anzupassen; begründet wird das meist mit der geschlechtlichen Vereindeutigung sowie sonst fehlender sozialer Akzeptanz („Mit so ‘was bekommt das Kind doch nie einen Partner ab und kann sich nicht mal in der Sportumkleide umziehen!“). In der Praxis wird eine Geschlechtsfestlegung auch in vielen Alltagssituationen (diverse Formulare für Geschäftsabschlüsse, Mitgliedschaften usw.) oder aus bürokratischen Gründen gefordert (”standesamtliches Geschlecht” auf dem Personalausweis).

Die Idee, dass eine strikte Aufteilung aller Menschen in zwei Geschlechter den natürlich vorhandenen Gegebenheiten nicht gerecht werde, ist nicht neu. In einigen Kulturen und Religionen werden Intersexuelle (oft zusammen mit Transgender-Personen) als Angehörige eines dritten Geschlechts betrachtet, wie die Two-Spirit vieler nordamerikanischer Indianerstämme, indische Hijras, die Khanith Omans oder thailändischen Katoys.

So nehmen sie in vielen Stämmen der amerikanischen Ureinwohner wie auch bei den Ureinwohnern rund um den nördlichen Polarkreis die Position eines Schamanen ein. Weil sie beide Geschlechter in sich vereinigten, hätten sie eine direktere Verbindung zum geschlechtslosen Göttlichen. Intersexuellen und transgender Menschen wird etwa das Potenzial übernatürlicher Wahrnehmung zugeschrieben, sie sind verantwortlich für Heilungen und Rituale. Die übernatürliche Wahrnehmung dient leider wieder vielfach der Ausgrenzung aus der „Normal-Gesellschaft“.

Neugier

Was mir heute so an Fragen durch den Kopf ging:

Wie werden die Hormonwerte im Blut bestimmt?

Welche Hormone haben mit dem Haarwachstum zu tun? Teilweise in diesem Beitrag beantwortet, aber ich bin mir sicher, dass es da noch einige Fakten mehr gibt.

Welche Faktoren bestimmen, ob und wie Haare wachsen?

Wie kommt das Haarwachstum überhaupt zustande?

Warum haben Menschen weniger Haare als Tiere?

Warum haben Frauen am Körper weniger Haare als Männer und Männer (zumindest ab einem gewissen Alter) weniger Haare auf dem Kopf als Frauen?

Haben Elefantendamen weniger Haare als Elefantenmänner? (gleiche Frage für andere Tiere)

Samstag, 22. September 2007

Liebe Hormone ...

... sagt mir bitte, wer ihr seid!!!

Habe versucht, über das Internet herauszufinden, wie die normalen Hormonwerte der Androgene für die Frau sind - sehr wenige Angaben.

Für das Testosteron habe ich das gefunden:
















REFERENZ-/NORMALWERTEalte EinheitSI-Einheit
Männer3,5 - 8,6 µg/l12 - 30nmol/l
Frauenbis 0.86 µg/lbis 3 nmol/l

(Quelle: netdoktor.de)

Unter wunschkinder.de ist als Normwert für Testosteron bei der Frau 0.85 µg/l angegeben. In der Tabelle findet sich auch noch Androstendion mit < 3.1 µg/l, DHEAS mit 0,35-4,3 ml/l (bei wikipedia heißt es DHEA=Dehydroepiandrosteron, als Normwert für die Frau zwischen 20 und 50 ist dort 1,0–8 ng/ml angegeben) . Di-/Dehydrotestosteron erscheint in keiner der beiden Tabellen. Eine erhöhte DHT-Konzentration kann bei Hirsutismus vorliegen. Leider konnte ich bisher keine Normwerte finden. Margitta Staib ("Die enthaarte Frau") schreibt: "Was den Einfluss der Androgene auf den Haarwuchs betrifft, besteht allgemein Übereinstimmung darin, daß die überwiegende Androgenwirkung durch Dihydrotestosteron bedingt ist." Als Normalwert für DHT (Plasmaspiegel/Blutwerte) bei der Frau gibt sie 18-25 ng/100 ml an.
Was ich heute gelernt habe: es gibt sehr viele Hormone, die wiederum untereinander ein sehr komplexes Zusammenspiel haben, das auf verschiedene Faktoren (Psyche, Alter, Ernährung, weiblicher Zyklus, Medikamente etc.) sehr sensibel reagiert.
Ich muss herausfinden, wie die Umrechnung zwischen Milliliter, Milligram, Nanoliter und Nanogramm funktionert. Aber um diese Zeit ist mein Gehirn dazu nicht mehr fähig ;-).

Nachtrag: Hab eine Hormonübersicht entdeckt. Allerdings auch mit Vorsicht zu genießen. Testosteron wird nach dieser Tabelle ausschließlich in den Hoden produziert. Frauen haben meistens keine Hoden. Wo kommt bei ihnen das Testosteron her? Ok, ok, richtig: aus den Eierstöcken.

Und hier noch etwas zu den Hormonregelkreisen im menschlichen Körper:
Damit Hormone die gewünschte Wirkung entfalten können, muß immer eine genau festgelegte Menge davon im Blut vorhanden sein. Die Konzentrationen sind aber so gering, daß schon allerfeinste Abweichungen weitreichende Folgen haben können. Aus diesem Grund ist ein "Reglersystem" für die Stimulation der Hormonausschüttung ins Blut und die Hemmung dieser Ausschüttung für jedes Hormon vorhanden. Dieses Reglersystem arbeitet, wie ein Regelkreis.

Quelle und ausführlichere Informationen hier: Medizininfo Endokrinologie Regelkreise

PCO-Syndrom

Das PCO-Syndrom kann eine Ursache für verstärkte Behaarung bei Frauen sein.

Eine gut recherchierte Zusammenfassung zu dem Syndrom, Symptomen und Hinweisen zur Behandlung gibt es im Blog von Blueeye.

hairberlin

Eine informative Internetseite zum “Hirsutismus”: hairberlin

Leider ist hier in dem Fall, dass die Behaarung nicht krankhaft ist, das Wachsenlassen der Haare auch für genügend selbstbewusste Frauen nicht vorgesehen. Warum? Ist es vorgeschrieben, dass jemand, der anders aussieht, leidet oder aber sich der Mehrheit anpasst?

Auf dieser Berliner Hautarztseite werden nicht nur zahlreiche Behandlungsmöglichkeiten vorgestellt, sondern es wird auch in Betracht gezogen, dass Frauen mit genügend Selbstbewusstsein zu ihrem Bart stehen können :-). Und es gibt keine Heilsversprechen über einen hundertprozentigen Behandlungserfolg, sondern umfassende Informationen über Chancen, Risiken und Nebenwirkungen.

Vortrag

Am 10. Mai 2005 gab es an der Universität Münster einen Vortrag mit vielen Filmausschnitten über “‘Bärtige Frauen’ im Film”.

Salma Hayek als Frida Kahlo

Soeben entdeckt: ein Interview mit Salma Hayek über ihre Rolle als Frida. Frida Kahlo malte sich selbst häufig mit Damenbart.

Nach missglückten Versuchen, für die Rolle den Bart aufzumalen oder aufzukleben, begann Salma Hayek, sich zu rasieren und bekam so einen schwachen Schnurrbart. “Kommen Sie ruhig näher und sehen Sie ihn an … der bleibt mir jetzt. Ein paar Mal habe ich ihn schon gewachst, aber das ist mir doch zu schmerzhaft.”

Ich bin beeindruckt.



Nachtrag 11.2.2008: Ich wollte den oben verlinkten Artikel nochmal aufrufen, er ist verschwunden und auch sonst nirgends im Netz wiederzufinden.
Dafür der hier:
Filmstarts
... Salma Hayek traut sich, Frida Kahlo mit einem Damenbart und in all ihrer Schönheit sowie Hässlichkeit zu mimen. ...

Die bz stellt Salma Hayek als "TV-Kopf des Tages" vor und schreibt u.a.:
... Frida Kahlo, nach einem Busunfall musste sie jedes ihrer Gemälde sich selbst abringen – Salma Hayek (41) spielte 2003 diese Jahrhundertkünstlerin mit der ganzen Leidenschaft und Bitterkeit (aber ohne Kahlos Damenbart).

(Quelle: bz-berlin.de)
Wie denn nur?

bärtige Frau im Traum

Ich komme in eine Kneipe und treffe einen Freund mit seiner Frau. Die Frau hat einen Bart (hat sie im "Wachleben" nicht, glaub ich jedenfalls). Schnurrbart, Kinnbart, und ansonsten Drei-Tage-Bartstoppeln. Es scheint ihr unangenehm zu sein, dass ich sie unerwartet und unepiliert dort treffe. Ich sage nichts zum Bart. Ich schaue sie an. Ich schaue ihn an. Vor mir sitzen eindeutig ein Mann und eine Frau. Die Frau hat etwas, was sehr männlich wirkt. Ungewohnt, aber kein bisschen unangenehm.

Schwimmbad - die Zweite

Ich hab’s also getan :o). In der Dusche begegnete mir eine ältere Dame, deren Beine ähnlich aussahen wie meine. Daneben eine junge, epiliert bis zur “Bikinizone”. Alle jüngeren Frauen waren komplett haarlos, außer auf dem Kopf natürlich ;-). Ob echt oder unecht, konnte ich nicht feststellen.

Das Schwimmen war klasse! Wird auf jeden Fall wiederholt.

Am Ende in der Dusche eine Frau mit einem etwa Zweijährigen: “Mama, das ist ja ein Mann.” Die Mama: “Nein, ist eine Frau.” Sie schaute weg von mir. Ein Lächeln oder so hätte ich angenehm gefunden. Das Ganze hat mich aber so überhaupt nicht berührt. Mir kam der Gedanke an “Des Königs neue Kleider” - das Kind hat den Mut auszusprechen, was alle sehen, das Kind wagt, sich laut zu wundern über das, was alle verschweigen.

Darf eine Frau mit Bart in die Damendusche? Was wäre, wenn es die Aufteilung Männer-Frauen nicht gäbe? In welche Dusche gehen Menschen, die nicht eindeutig Mann oder Frau sind?

Auf dem Heimweg habe ich mir einige Frauen, die ich sah, bärtig vorgestellt. Interessant. Sie wirkten in meiner Vorstellung kein bisschen weniger attraktiv. Die, die sowieso schon selbstbewusst aussahen, bekamen mit diesem Detail eher noch Pluspunkte :-).

Freitag, 21. September 2007

Schwimmbad

Ich gehe heute ins Schwimmbad. Zum ersten Mal seit ich-weiß-nicht-wie-lange, dass ich mich trauen werde, ohne Komplettepilation baden zu gehen. Als mir letzte Woche die Idee kam, das so zu machen, spürte ich erstmal nur große Erleichterung. Ich war den ganzen Sommer über kein einziges Mal baden, weil ich mich vor den Schmerzen und dem Aufwand gescheut habe. Und jetzt kann ich einfach so hingehen, muss nicht eeewig vorher einplanen, mich zu enthaaren und muss mich auch vor niemandem mehr verstecken.

Was kann schlimmstenfalls passieren? Mich könnte jemand “komisch” angucken. Ja und? Es könnte ja auch ganz interessant sein zu schauen, wie die Menschen so reagieren, wenn sie jemand sehen, der/die ungewöhnlich aussieht.

Mich könnte jemand “unhygienisch” finden. Ja und? Ich dusche natürlich ausgiebig, bevor ich ins Schwimmbecken gehe. Und am Eingang steht ja auch nix von Glatzenpflicht ;-).

Mich könnte jemand ansprechen. Vielleicht eine gute Gelegenheit, etwas Neues zu lernen.

Packen wir’s an!

Das Leben mit den Haaren

“Fünf Prozent der Frauen leiden an Hirsutismus …” Solche und ähnliche Sätze sind häufig in den Medien zu finden. Meist folgt daraufhin eine Beschreibung von Haarentfernungsmethoden - mittels Laser oder neuen “nebenwirkungsarmen” Medikamenten. Oder die Aufklärung darüber, dass die starke Behaarung Zeichen für eine Krankheit sein kann.

Keine Frage, sie KANN es sein. Aber sollten wirklich FÜNF PROZENT (andere Quellen sprechen sogar von zehn) aller Frauen krank sein? Das wären z.B. 2-4 Millionen aller deutschen Frauen.

Nur bei einem kleinen Teil von ihnen lässt sich ein Ungleichgewicht der Hormone feststellen. Noch geringer ist die Zahl derer, bei denen die Behaarung Symptom einer Krankheit ist (hormonbildende Tumore z.B.).

Ein Großteil der Frauen haben einfach mehr Haare als es das gesellschaftlich etablierte Frauenbild zulässt. Sind wir vielleicht gar nicht krank? Was wäre, wenn sich niemand enthaaren würde? Hätte dann jede 5. oder 10. Frau, der ich auf der Straße begegne, einen Bart? Würden wir mit der Zeit daran nichts Ungewöhnliches mehr finden?

Frau mit Bart

Vor ein paar Tagen saß ein 8jähriger neben mir, schaute mich plötzlich forschend an und fragte: “Kriegst du einen Bart?” “Ja.” “Aber das geht doch gar nicht!” “Warum geht das nicht?” “Ich weiß auch nicht warum. Aber irgendwie weiß ich ganz genau, dass das eigentlich gar nicht geht.”

Ich liebe diese Fähigkeit von Kindern, sich über nicht Alltägliches zu wundern, nachzufragen, genau hinzuschauen.

Ja, ich kriege seit fast 20 Jahren einen Bart. Ich habe bisher versucht, ihn mit allen Mitteln zu verstecken: Bleichen, Zupfen mit Pinzette und Maschine, Rasieren, Schmirgeln, beim Gespräch mit anderen die Hand davorhalten, dicke Halstücher tragen oder halt gar nicht erst unter Menschen gehen.

Ich hab es satt. Ich will mich ändern.

Ich werde herausfinden, ob ich die “übermäßigen” Haare loswerden kann, indem ich meinem Körper helfe, ins Gleichgewicht zu kommen.

Sollte das Gleichgewicht ein Gleichgewicht MIT Haaren sein, werde ich es lernen, damit so umzugehen, dass ich gut und selbstbewusst mit dieser Besonderheit leben kann.

Ich bin froh über alle, die mich auf dieser Reise begleiten wollen.

Ich suche besonders Kontakt zu Frauen, die ähnliche Fragen an das Leben haben. SCHREIBT MIR!

Und - auf geht’s! Das Leben ist schön :-).

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