Dienstag, 30. Oktober 2007

Traum

Ich habe geträumt, dass ich an mir herunterschaue und wunderschöne, schlanke, muskulöse und braungebrannte Beine sehe, haarig wie immer, aber trotzdem sehr attraktiv :).

Das freut mich jetzt wirklich sehr, so ein Selbstbild im Traum zu sehen.

Die Arztbesuche haben mir zwar keine Klarheit oder Besserung aus der erwarteten Richtung gebracht, aber die ganze Prozedur hat bisher den Effekt, dass ich wieder viel mehr trinke und Sport mache.

DHEAS

So, die Werte sind da, heute morgen rief mich die Ärztin an. Die Information: DHEAS ist erhöht, Hyperandrogenämie, Therapievorschlag ist die Pille Valette, hier die Packungsbeilage, “um erstmal die Eierstockfunktion zu drosseln. Wenn sie wollen, können Sie sich das Rezept abholen”. Ich sage ihr, dass ich mich mit Pilleneinnahme nicht anfreunden kann. Sie meint, das wäre ja auch nur ein Vorschlag, und wenn ich möchte, könnten wir einen Termin ausmachen und schauen, was sich ganzheitlich machen lässt. Aha. Therapie erster Wahl ist die Chemiekeule. Und wenn ich mich davon nicht umgehend überzeugen lasse, könnte man auch mal den Körper als Ganzes in Betracht ziehen. Wenn ich das schreibe, kommt Wut hoch. Ich will meinen Körper sorgsam behandeln. Und ich will auch, dass andere, die sich um meine Gesundheit kümmern, das tun.

Keine einzige Frage zu meinem Gefühlsleben, zu meiner Zufriedenheit mit meinem Leben, Beruf, Familie, meine Vergangenheit etc. Wenn das alles meinen Hormonhaushalt beeinflusst, warum ist das dann so unwichtig?

Mein laut Ärztin erhöhter DHEAS-Wert lag bei 4,3, normal wäre 2,5.

Was sagt das Endokrinologikum?

DHEAS

Referenzbereich
Frauen: 0,40 - 4,30 ug/ml

War dieser Wert von 4,3 der einmalig am 19. Zyklustag gegen 13:00 gemessen wurde, repräsentativ? Wie repräsentativ waren die anderen Werte? Was habe ich davon zu halten, dass mir die Ärztin riet, wegen der Schilddrüse nicht zum Endokrinologen zu gehen, sondern zu einem ganz normalen Internisten und nur Ultraschall machen zu lassen? “Betreiben Sie da keinen zu großen Aufwand”.

frustriert

Habe die Ärztin heute zum 3. Mal angerufen wegen der Laborbefunde, die schon letzten Donnerstag gekommen sein sollten. Die Sprechstundenhilfe sagte mir, die Ergebnisse sind da, die Ärztin ruft mich heute abend an. War extra pünktlich hier, habe einen anderen Anrufer abgewimmelt, damit das Telefon frei ist. Es kam kein Anruf.

Dienstag, 23. Oktober 2007

Forum

Ich freue mich sehr, dass sich die ersten im Forum angemeldet haben :-))).

Und ganz besonders auch über den Vorstellungsbeitrag von Juliette. Hier ein Auszug:

Ich finde, ich bin ganz Frau, und zwar mit Haut und Haaren. Ich bin nicht der Meinung, dass ich auch nur irgend etwas tun muss, um als “richtige Frau” zu gelten - ich bin als solche schon zur Welt gekommen.

… ich beziehe keinen besonderen Stolz aus meinen Härchen, ich betrachte mich nur einfach als normal …

Ich finde nicht, dass frau haarig sein muss, wer sich enthaaren will, soll das tun. Wenns Spass macht, warum nicht? Was mich stört, ist dieser Zwang, dass erwartet wird, dass sich alle einer bestimmten Art der Erscheinung unterwerfen, nämlich der haarlosen. Wobei ich allerdings negative, höhnische, bissige und beleidigende Bemerkungen bisher wirklich nur von anderen Frauen zu hören bekam. Ein Mann hat sich noch nie daran gestört. Im Gegenteil :-)

Und vielleicht ändert sich ja der Geschmack auch wieder. …

Ich wünsche jedenfalls allen, die jetzt noch unter ihren Härchen leiden, dass sie sich auch in dieser Hinsicht befreien und das leben und sich selbst so mögen, wie sie sind.

Der ganze Text hier: Hirsutismus? Härchen! :-)

Und wer mit dem Gedanken spielt, sich im Forum anzumelden: marschmarsch, gleich hierhin - dauert nur ein paar Sekunden und tut auch gar nicht weh ;-)!

Freitag, 19. Oktober 2007

gut aufgehoben

Meinung geändert über die Arztpraxis, von der ich hier schrieb. Der Warteraum war wieder brechend voll, die Arzthelferin sichtlich gestresst, ein Patient rief, während ich schon im Behandlungszimmer saß: “Kommt jetzt endlich mal ein Arzt? Mir ist so schlecht, ich rufe gleich den Notarzt!”

Aber dann war die Tür zu und der Dok war da und hat echt zugehört! Als ich ihm sagte, dass ich das letzte Mal vom Fragebogenausfüllen zum EKG, von dort zum Blutabnehmen, von dort zum Urinproduzieren geschickt wurde, ohne einen Arzt zu sehen und ohne zu erfahren, was jetzt wozu da ist, ist er sofort zur Arzthelferin zurück, um das zu klären und hat mir versichert, dass das so nicht mehr passieren wird.

Was ich noch sehr geschätzt habe, war, dass er meinen guten Informationsstand anerkannt hat (*hihi* hat sogar gefragt, ob ich vom Fach bin) und Freude darüber gezeigt hat.

Schilddrüse?

Die Werte sind da, inkl. Überweisung zum Endokrinologen . Verdacht auf “Va Hypothyreose bei Autoimmunthyreoiditis” (Hashimoto, Autoimmunkrankheit). TSHB ist mit 4,51 deutlich erhöht. Er redete auch gleich was von “wenn ihre Hormone dann richtig eingestellt sind”. Heißt das etwa Pillenschlucken?

Hab also vermutlich wieder schön viel zu lesen in den nächsten Tagen.

Die anderen Werte: (mit einem Y vor jeder Zeile, heißt das irgendwas?)
Alles, wo — (zu niedrig?) oder ++ (zu hoch?) dahintersteht, markiere ich fett und unterstrichen
Urin o.B.
GLUCW=90; CHOLW=118
04/END [Datum der Untersuchung und noch ein paar Daten, ich denk das ist irrelevant]
GGTW=12.6; CHOLW=118; HDLW=48.7; LDLW=60.1; LDLW/HDL=1.23;
TRIGW=43.8; KREAW=0.73; TSHB=4.51++; KBBTW; LEUKW=4.5; ERYW=4.5
HBW=12.0; HKW=0.36; MCVW=81 –; MCHCW=33.5; MCHW=27.1 –
PLTW=249

Die Blutabnahme war am 8. Zyklustag, zwischen 11 und 12 Uhr, falls das von Belang ist. Der Dok hat nur was zu dem erhöhten TSHB-Wert gesagt, nichts zu dem niedrigen MCVW und MCHW. Konnte auch nicht fragen, weil ich den Ausdruck erst beim Gehen an der Rezeption bekommen habe.
Haben diese Werte was zu sagen?

Was mich SEHR stutzig gemacht hat, war die Aussage, dass sich seine Vermutung “Hashimoto, Autoimmunkrankheit” ganz sicher bestätigen wird, und dass er mir eine bestimmte Endo-Praxis sehr ans Herz gelegt hat. Diagnostiziert er Hashimoto vielleicht sehr gerne???

Montag, 15. Oktober 2007

Ozone Post Depil Gel

Dieses Gel von Elite soll die Haut nach der Enthaarung mit Feuchtigkeit versorgen, die Haut beruhigen und das Nachwachsen des Haars verlangsamen.

In dem Gel enthalten ist Larrea-Extrakt. Larrea, auch Kreosotstrauch genannt, wächst in den Wüsten Amerikas.

Quelle: activewoman

Mehr über die Anwendung und Wirksamkeit von Larrea steht hier: Natur-Forum

Dort findet sich auch folgende Info:

Infolge der nachgewiesenen toxischen Eigenschaften in Deutschland seit 1968 nicht mehr als Zusatz zu Lebensmitteln zugelassen.
(Quelle: Pharmazie Uni Greifswald)

Hat jemand Erfahrungen mit dem Gel?

Mathilde van de CAUTER

Auf der Webseite von Dr. André Kugener ist eine Postkarte abgebildet mit einem Foto der “weltberühmten bärtigen Dame aus Antwerpen (Belgien)” - Mathilde van de Cauter.

Abstand halten!

Juan Ruiz, der Erzpriester von Hita warnt seine männlichen Leser im Libro de buen amor (zwischen 1330 und 1343) vor allzusehr behaarten Frauen mit den Worten: »Guárdate que no sea vellosa ni barbuda: / ¡que el infierno de ti a tal mujer sacuda!« (»Sieh Dich vor, daß sie weder behaart noch bärtig sei / da selbst die Hölle solche Frau verschmäht«; V. 448, zit. n. VELASCO 2000, 74; Übers. S.T.)

Ein weit verbreitetes spanisches Sprichwort lautet: »Hombre bermejo y mujer barbuda / de una legua los saluda« (»Den Mann mit rotem Schopf und das bärtige Weib / halt dir eine Meile weit vom Leib«; KRAUSS 1971, 77; Übers. ebd.).

(Quelle: Aufsatz von S. Thiemann)

rückschrittlich?

Eine Haarentfernungsfirma hat eine Umfrage gemacht:

Wir alle haben das Problem - unerwünschte Haare an verschiedenen Körperstellen. - Doch wie entfernen Sie diese unerwünschten Haare?

Ja sowas aber auch. Wir alle haben DAS Problem. Und es gibt nur eine einzige Lösung: ENTFERNEN.
Warum fragt die Firma nicht, warum wir die Haare als unerwünscht empfinden? Wie es wäre, die Haare einfach mal stehen zu lassen und zu schauen, wie das auf uns und andere wirkt? Warum werden wir nicht aufgefordert, einfach mal mit unserem Aussehen zu spielen? Mit Leichtigkeit und Spaß zu schauen, was geschieht, wenn die Grenzen zwischen Männlichkeit und Weiblichkeit, wie wir sie definieren, nicht mehr ganz so starr sind?

Wie entfernen Sie Problemhaare?

Stellen Sie sich mal vor, wie die Antworten ausgefallen sind:

Das Ergebnis war eindeutig – Immer noch entfernen sich über die Hälfte (51,1%) der Teilnehmer- innen die Problemhaare durch Rasieren.

Warum sind Barthaare bei Männern eigentlich keine “Problemhaare”? Ob ein Mann sie entfernt oder nicht, ist Geschmackssache. Es gibt Bartformen, die gerade in sind, andere, die blöd aussehen, unpraktisch sind, bestimmte Asssoziationen hervorrufen. Aber die Tatsache Barthaare an sich ist nicht problembehaftet.
Ich stell mir grad vor, wie eine Umfrage nach den Bartentfernungsmethoden bei Männern zu dem Ergebnis kommt, dass sich immer noch 99% der Männer ihre Barthaare mit Rasieren entfernen! Merkt Ihr Männer nicht, dass es mit IPL schmerzlos, dauerhaft, risikoarm und dazu noch kostengünstig geht? Nie wieder Rasieren! Immer glatte Haut! Und nie wieder schräge Blicke, weil Ihr Haare am Kinn habt!!! Greift jetzt zu, es gibt gerade ein Sonderangebot! So günstig kommt es nie wieder!

Samstag, 13. Oktober 2007

Wissen

*lach* wenn ich so weitermache, wird es mir mit meiner Behaarung noch gehen wie der alten Frau Bremer aus Frank Schätzings Krimi “Die dunkle Seite” mit ihrer Hüfte:

Unverhohlen gelangweilt schritten die Polizisten die Treppe hinab. Frau Bremer humpelte hinterher. Die Hüfte würde es nicht mehr lange machen. Mittlerweile hatte sie alles über künstliche Hüftgelenke gelesen. Wahrscheinlich wusste sie mehr darüber als die Ärzte. Wie sollte sie aber einen Arzt an ihre Hüfte lassen, wenn er weniger über Hüftgelenke wusste, als sie selbst?

Donnerstag, 11. Oktober 2007

Psychosomatische Aspekte des nichtsymptomatischen Hirsutismus

Ich habe mir eine Dissertation aus der Bibliothek bestellt:

Madert Klaus-Klaus, Psychosomatische Aspekte des nichtsymptomatischen Hirsutismus. Inaugural-Dissertation zur Erlangung eines Doktorgrades der Medizin, Tübingen 1979.

Auf den ersten Blick sehr viel Fachchinesisch ;) *seufz*.

Einiges kann ich aber doch verstehen. Zum Beispiel das hier (S. 28):

Wir fanden keinen Zusammenhang zwischen objektivem Hirsutismusgrad vor Behandlung und subjektiver Behaarungsänderung sowie subjektivem Behandlungserfolg. Vor allem aber ist die subjektive Stärke des Leidens unter der Behaarung unabhängig von ihrer objektiv bestimmten Ausprägung.

Das heißt, es gibt Frauen mit sehr starker Behaarung, die nicht leiden. Andere haben wenige Haare mehr als das allgemeine Schönheitsideal und sie leiden viel mehr als die stark behaarten Frauen.
Bei manchen Frauen ist die Behaarung durch die Behandlung weniger geworden, aber sie fühlen sich nicht weniger beeinträchtigt als vorher mit voller Haarpracht.

Ich überlege grad, ob ich mich weniger behaart fühlen würde, wenn ich z.B. am Kinn nur noch die Hälfte der jetzt vorhandenen Haare hätte. Ich glaube nein. Entweder sind sie ganz weg, oder sie sind noch da.
Und das “ganz weg” kann mir halt keine einzige Behandlung garantieren.

Weiter im Text:

Die Abweichung der Hirsutismus-Patientinnen von der Standardgruppe bei den GT-Ankreuzungen [ich weiß nicht, was damit gemeint ist] erklären wir damit, daß nur ein Teil aller Frauen mit Hirsutismus überhaupt im Rahmen der allgemeinen Häufigkeit neurotischer Störungen über einen so großen unspezifischen Leidensdruck verfügt, daß sie mit dem Hirsutismus als “presenting symptome” zum Arzt gehen und damit zu Hirsutismus-Patientinnen werden. Zumindest vordergründig führen diese Frauen den äußeren Makel Hirsutismus als Ursache ihres Leids an und geben ihm als “Sündenbock” die Schuld für ein Leiden, das primär von einer neurotischen Störung verursacht ist, welche verhindert, den Hirsutismus als gegeben, im Grunde unerheblichen Makel hinzunehmen. Die neurotische Verarbeitung des Hirsutismus ist es, die ihn zu einem “Makel” werden lässt.

Da komme ich jetzt aber arg ins Grübeln. Wenn ich mit meiner Behaarung zum Arzt gehe, und wissen will, ob ich eine Krankheit habe oder ob alles ok ist, bin ich neurotisch? Und die Frauen, die das nicht tun, haben keinen so großen Leidensdruck, gehen nicht zum Arzt und sind daher nicht neurotisch?
Oh je, was ist denn dann mit mir, wenn ich diesen Blog schreibe. Bin ich schwer neurotisch? Vielleicht noch mit einer exhibitionistischen Komponente. Hilfe!

Und was ist mit den ganzen lieben Mitmenschen im Internet, die Körperhaare bei Frauen unästhetisch, eklig, hässlich, einfach schrecklich, unangemessen, unerwünscht, fehl am Platz oder falsch finden?

Alle therapiebedürftig aber nicht krankheitseinsichtig?

PS: Gefunden habe ich das Buch übrigens hier: worldcatlibraries

Mittwoch, 10. Oktober 2007

was ich mir von den Medizinern wünsche

Dass sie zuallererst zuhören.

Ich habe Horror vor denen, die mir sagen “Ach, die paar Härchen, das ist doch ganz normal”, und ganz genauso vor denen, die sagen “Oh Gott, das sieht ja ganz schlimm aus, wir müssen sofort ein komplettes Blutbild machen, Hormonstatus prüfen, und am besten nehmen Sie gleich mal die und die Pille. So eine Behaarung bei einer Frau ist ja ganz schlimm.”

Ich will nach allen Einzelheiten gefragt werden, wann, wo, unter welchen Umständen, wie ich mich damit fühle, welche Sorgen ich hab und welche Wünsche. Ich wäre sogar sehr froh, wenn mir ein Arzt sagen würde: “damit kenn’ ich mich noch nicht besonders gut aus, aber ich belese mich. Können wir in einer Woche einen neuen Termin machen?”

Und ich werde solche Ärzte und Heiler finden!

Dienstag, 9. Oktober 2007

Monster?

Habe mir heute den Anfang von Freaks - Mißgestaltete angeschaut, in den letzten Tagen auch schon einige Ausschnitte bei youtube. Ich hatte vorab schon ziemlich Angst davor, mir diese “Missgestalteten” anzuschauen. Weiß nicht, woher diese Angst kommt. Als Kind wurde ich vollkommen panisch, wenn jemand in meiner Nähe war, dem nur ein Finger fehlte. Noch schlimmer, wenn’s eine Hand war oder irgendeine Missbildung. Einer meiner Lehrer hat mich da ein bisschen kuriert. Dem fehlte ein Arm (ich glaub, der war im Krieg geblieben), und er hatte die Angewohnheit, “braven Kindern”, die richtige Antworten gaben, im Unterricht den Kopf zu streicheln. Ich war da voll in der Zwickmühle. Denn ich wollte immer brav sein, aber auf keinen Fall von ihm angefasst werden. Weil ihm ein Arm fehlte. Mit der Zeit hab ich dann gemerkt, dass mir gar nichts Schlimmes passiert … (mal davon abgesehen, dass ich es heute total daneben finde, wenn Erwachsene Kinder gegen ihren Willen anfassen).

Ganz starke Berührungsängste hatte ich auch “Behinderten” gegenüber. Solange bis ich eine Zeitlang öfter mit einem Down-Menschen zu tun hatte und dabei merkte, dass der ganz nett ist und ein wunderbares Gemüt hat.

So ähnlich geht es mir bei den Freaks. Am Anfang waren es für mich Schreckgestalten (nicht alle), so langsam entwickle ich echte Sympathie und sogar Bewunderung. Der Mann ohne Hände, Arme, Füße und Beine, der sich in Windeseile eine Zigarette anzündet, Frauen ohne Arme, die Besteck und Glas geschickt mit dem Fuß zum Mund führen, der “Vogelmensch”, der (oder die) eine unglaubliche Gelassenheit und Ruhe ausstrahlt …

Und wahrscheinlich würde ich mich mit der Zeit genauso an den Anblick von Frauen mit Bart gewöhnen (auch an meinen eigenen Anblick :) ), und nach und nach die eigenwillige Schönheit dahinter entdecken. Wahrscheinlich ist das gesunder und um einiges bereichernder als Pillenschlucken und Follikelveröden. :P

Montag, 8. Oktober 2007

Speichel, Plasma oder Serum?

Habe vorhin hier einem Labormediziner die Frage gestellt, in welcher Körperflüssigkeit der Hormonspiegel gemessen werden sollte. Bin mal gespannt, welche Antwort ich bekomme.

Im Netz finde ich nur zwei Meinungen bisher. Die einen (meistens Schulmediziner) gehen wie selbstverständlich davon aus, dass Hormone im Serum gemessen werden. Die anderen (meistens aus der Fraktion der Speicheltestverkäufer) sagen, die Blutserumtests sind ziemlich ungenau, viel besser lässt sich der Hormonstatus im Speichel nachweisen.

Welche der beiden Meinungen ist näher dran an der Wahrheit?

Kennen Sie sich besser aus als ich? Können Sie mir Daten geben, die mir bei meiner Frage weiterhelfen?

Toleranz :o)

Weisheit einer 5jährigen:

“Also, manche Frauen trinken auch Bier. Und manche haben auch einen Bart.”

Sonntag, 7. Oktober 2007

Statistik

Die Ausprägung des Hirsutismus wird mittels einer objektiven Methode wie der von Ferriman und Gallwey erfasst. […] Bei der Bewertung gilt es zu bedenken, daß 10-15 % der gesunden [!!!] europäischen Frauen eine gewisse Terminalbehaarung im Gesicht und periareolär [=um die Brustwarze] aufweisen. 2% aller Frauen haben eine Behaarung auf dem Sternum.

Allolio / Schulte: Praktische Endokrinologie, Urban & Schwarzenberg, München, Wien, Baltimore 1996, S. 457 [die Hervorhebungen sind von mir].

Speicheltest

In dem Buch von E. Bucher wird darauf hingewiesen, dass 95-98 Prozent der Hormone im Blut gebundene, nicht aktive Hormone sind und nur 5-2% der Hormone frei und aktiv sind. Die gebundenen Hormone, die vermutlich keine Auswirkung auf den Körper haben, befinden sich im Blutserum.

Die freien, aktiven und somit für die Körperfunktionen relevanten Hormone befinden sich im Blutplasma, im Speichel und zum Teil auch im Urin.

Und wo wird in der modernen Medizin z.b. der Testosteronspiegel gemessen? Das Endokrinologikum misst das Gesamt-Testosteron in 0,5 ml Serum.

Zum freien Testosteron steht da:

Nur etwa 1 % des Gesamt-Testosterons liegt in freier Form, der Rest ist an SHBG gebunden (siehe Testosteron, gesamt).

Die Bestimmung des freien Testosterons ist mit den heute verfügbaren kommerziellen Assays nicht ausreichend reproduzierbar und wird deshalb von uns nicht durchgeführt. Bei Anforderung führen wir die Bestimmung von Testosteron und SHBG durch und berechnen den Freien Androgenindex (FAI).

Seltsam. Wissen die gar nichts vom Speicheltest? Oder ist die Information, dass allein das freie Testosteron relevant ist und dass sich das nur im Speichel oder im Plasma nachweisen lässt, so unwichtig, dass sie nicht mal erwähnt werden muss?

Bei netdoktor finde ich folgende Info:

Testosteron wird aus dem Blut (hier: aus dem Serum) bestimmt.

In einem Artikel in der Welt am Sonntag vom 13.3.2005 schreibt Ingrid Kupczik:

Steroidhormone wie Cortisol, das bei Streß ausgeschüttet wird, das männliche Geschlechtshormon Testosteron oder das weibliche Östradiol gehen problemlos vom Blut in den Speichel über und eignen sich daher hervorragend für die Speicheldiagnostik. Dennoch stützen sich die meisten Ärzte in Deutschland bei Hormonuntersuchungen auf Blutwerte, “obwohl die Ergebnisse kaum Aussagekraft haben”, kritisiert Dr. Wolfgang Ziemann vom Speicheltest-Hersteller “IBL”. Im Blut lasse sich die Gesamtmenge eines Hormons ermitteln. Der Haken ist: Mehr als 95 Prozent der Steroidhormone sind an Bindungsproteine gekoppelt und somit inaktiv. “Für die Wirkung auf den Körper ist allein die Menge der freien Hormone relevant. Die findet man zuverlässig mit einem Speicheltest heraus”, meint Ziemann.

Ok, Dr. Ziemann vertritt einen Speicheltest-Hersteller. Aber die Herren und Damen vom Endokrinologikum verdienen auch an ihren Bluttests. Also aus dieser Perspektive Gleichstand in punkto Glaubwürdigkeit.

Hormonbuch

Das Buch Wenn Körper und Gefühle Achterbahn spielen. Hormone natürlich ins Gleichgewicht bringen und die Selbstbeobachtungsmaterialien, die ich am 4.10. bestellt habe, sind gestern (6.10.!) schon gekommen und ich habe mit lesen begonnen.

Zu Hirsutismus gibt es da drin sehr wenig, aber Infos zum Hormonhaushalt sind wirklich SEHR nützlich für mich. Im Gegensatz zu allen bisher angesehenen anderen medizinischen Fachbüchern ist dieses verständlich geschrieben und ich lerne sehr sehr viel dabei.

Auch die Selbstbeobachtungsmaterialien werden mir ein ganzes Stück weiterhelfen. Ich bin fasziniert davon, wie viele Details dort abgefragt werden. Das ist so ganz anders als die gemeinhin übliche Praxis: “Kopfschmerzen? Na dann nimm doch ein Pillchen und alles ist wieder gut.” Hab den Eindruck, dass ich damit wirklich an die Wurzel der Probleme gelangen kann, und dass ich bei alldem selbst für mich verantwortlich bleibe und weiß, was mit mir geschieht. Ich will es nie wieder erleben, dass ich mich bei Ärzten oder gar in einem Krankenhaus so ausgeliefert fühle und bezüglich meines Körpers vollkommen im Dunkeln tappe. Aber das ist Stoff für einen anderen Artikel.

Samstag, 6. Oktober 2007

erster “Arzt”termin

Den “Arzt” schreibe ich in Anführungsstrichen, weil ich keinen Arzt gesehen habe.

Ich hatte mich zum Gesundheits-Check angemeldet. Bei einem Allgemeinmediziner, der mir empfohlen wurde, weil er auch homöopathisch arbeitet und sich ziemlich viel Zeit für die Patienten nimmt.

Schlange stehen. Karte abgeben, Telefonnummer aufschreiben. “Sie kriegen nachher noch einen Anamnesebogen, da schreiben Sie bitte die Telefonnummer nochmal drauf. 10 Euro Praxisgebühr bitte.” “Ähm, ich dachte, bei der Vorsorge brauche ich keine Praxisgebühr bezahlen???” “Doch, der Doktor sagt Ihnen das dann alles.”

Aha. Mit der Karte zahlen ging nicht, also nochmal los, Geld holen. Als ich wiederkam und die 10 Euro abgab, bekam ich eine Quittung und ca. 5 Seiten Anamnesbogen. So Multiple-Choice-Aufgaben lieb ich ja über alles, daher war das keine große Hürde.

Patienten kommen und gehen: “Ich brauche noch eine Überweisung zum Urologen, zum Kardiologen …” “Ok, machen wir alles fertig.” “Haben Sie schon die Grippeschutzimpfung? Noch einmal Grippe in Kabine 4 …” “Brauchen Sie noch Tabletten?” “Wir machen dann einen Termin für nächste Woche.” Welche Kinderkrankheiten hatte ich? Keine Ahnung, da war was mit Röteln. Ziegenpeter. Ist das Mumps? Keine Ahnung, vorsichtshalber kreuze ich “Weiß nicht” an.

Vorerkrankungen. Nein, nein, nein, nein. Bei Hautkrankheiten “ich weiß nicht”. Unter “Weiteres” überlege ich kurz. Schreib ich oder schreib ich nicht? Ich schreibe. Meine Hand will nicht wirklich, zittert, schreibt dann doch mit sehr wackligen und kleinen Buchstaben Hirsutismus und ein Fragezeichen. Ich bin erleichtert, dass es raus ist. Dass ich es nicht mehr verbergen kann und auch nicht mehr muss. Es steht auf dem Papier, wenn ich mich beim Gespräch nicht mehr trauen sollte, es anzusprechen, ist es zumindest nicht mehr auszuradieren und der Dok müsste mich darauf ansprechen. Und wenn er das nicht tut, sieht er mich nicht wieder ;). Erleichterung ist das überwiegende Gefühl.

Ok, alle Papiere ausgefüllt. Wieder Schlange stehen an der Theke, um sie abzugeben. “Ok, danke, setzen Sie sich wieder. Sie werden dann aufgerufen.” Minuten später: “Frau L. kommen Sie bitte!” Ich werde in ein 3 qm “großes” fensterloses Zimmer gebracht, in dem eine Liege, ein Ergometer, ein Computer, ein Stuhl und eine Waage steht. “Machen Sie sich obenrum frei. Wir machen das EKG.” Aha, schön zu wissen. Ich ziehe mich aus, soll mich hinlegen, kriege ca. 10 Gummidinger mit Kabel an Brust, Arme und Füße geklebt. Frage mich, wie lange das jetzt dauert. Was dann noch alles kommt. Kein Mensch hat mir gesagt, woraus diese Untersuchung besteht. Gut, ich hab mich vorab informiert, auf der AOK-Seite ist detailliert beschrieben, was diese Untersuchung “Check-up 35″ beinhaltet:

Beim Check-up 35 wird der Versicherte zunächst befragt - zu persönlichen Verhaltensweisen, die seine Gesundheit betreffen, zu Vorerkrankungen in der Familie sowie zu gesundheitlichen Bedingungen an seinem Arbeitsplatz und im privaten Umfeld. So erstellt der Arzt ein persönliches Risikoprofil.

Piep-piep-piep. EKG ist fertig. “Sie können sich wieder anziehen. Ihnen wird jetzt noch Blut abgenommen. Gehen Sie noch zum Doktor rein?” “Ich hab keine Ahnung.” “Ok, ich frage dann nochmal.” Beim Anziehen frage ich, ob man auf dem EKG schon was sehen kann. Antwort: “Das sieht alles ganz ok aus.” Butdruckmessung 70/120, also auch ok.
Ich ärgere mich über mich selbst, dass ich statt “Ich hab keine Ahnung” nicht “Aber ich hoffe doch sehr!” gesagt hab. Natürlich will ich den Arzt sehen, wenn ich zu einer Untersuchung komme, 10 Euro bezahle und einen Haufen sehr vertrauliche Daten abgebe.
Einige Minuten später werden mir 2 Kanülen Blut abgenommen, ich bekomme ein Plastikgefäß zum Reinpinkeln. “Sie müssen noch einen Termin ausmachen, um die Ergebnisse zu besprechen.” Aha. Den Arzt sehe ich an diesem Tag nicht mehr. Ich will’s nicht so recht wahrhaben, aber ich bin frustriert.
Ich stell mir vor, wie es wäre, in eine Praxis zu kommen und mich willkommen zu fühlen. Dem Arzt / Heiler / Therapeuten in die Augen schauen, sehen, dass er/sie mich wahrnimmt, ernstnimmt, mich dabei unterstützen will, selbst die Verantwortung für meine Gesundheit zu übernehmen.
Bisher war für mich ein Heilpraktikerbesuch mit 1 oder 2 Stunden Anamnese im persönlichen Gespräch gefühlsmäßig eher überflüssiger und teurer Luxus. Ab sofort ist es das nicht mehr. Ich werde mich auf die Suche nach Menschen begeben, die sich mit Gesundheitsfragen auskennen, die zuhören und die mich als ganze, mit meiner Umwelt verbundene Person wahrnehmen.

Freitag, 5. Oktober 2007

Mobile

Habe auf der Seite der Hormonselbsthilfe ein Bild gefunden, das ich sehr treffend finde:

Wenn unser Hormongleichgewicht mit einem komplizierten Mobile vergleichbar ist, dann hängen Sie mit einem einseitigen Hormonstoß einen Wassereimer an so ein luftiges Gebilde.

Angenommen, vor 20 Jahren (oder auch mehr), ist in meinem Hormonhaushalt irgendetwas durcheinandergeraten. Vielleicht, weil ich Angst hatte (halte ich durchaus für möglich). Oder weil meine Haut anders auf die Androgene reagiert. Oder irgendein Enzymchen hat sich anders benommen, als es sollte. Mein Körper hat das gemerkt, er hat alle komplizierten und vernetzten Regelkreise wieder so eingestellt, wie es am besten für ihn war. Die Haare sind zwar gewachsen, aber sonst hat alles wieder bestens funktioniert und sich eingestellt.

Und jetzt kommt ein Spezialist, untersucht vielleicht 10 der 100 bekannten Hormone. Wieviele Hormone es wirklich gibt, ist bis jetzt noch nicht bekannt, es wird eine Zahl um die 1000 vermutet (planet-wissen.de). Dieser Spezialist stellt fest, dass Wert XY erhöht ist. Er sagt mir, ich soll Pille YZ nehmen, in der künstlich hergestellte Hormone drin sind, die in meinem Körper “fehlende” Hormone ersetzen oder überflüssige unterdrücken.

Und dann ist alles wieder gut? Oder geht der Tanz dann erst richtig los? Mal von allen bekannten Nebenwirkungen abgesehen - was geschieht da mit meinem Körper? Welche Wirkungen haben solche Hormone, auch wenn sie vielleicht nie im Leben mit diesen Medikamenten in Verbindung gebracht werden?

Wenn man die Fachärzte im Internet so liest, hört sich das alles so schön einfach an: “wir ersetzen die Hormone, die Ihr Körper nicht produziert und alles ist wieder paletti.” Und wenn die Ursache gar nicht bei diesen Hormonen liegt, wenn der nicht normale Hormonwert auch nur ein Symptom ist?

Nebenwirkungen IPL

Artikel eines Dermatologen zu Gefahren und Nebenwirkungen bei unsachgemäßer Anwendung der IPL-Technik. Da Wirkungen und Nebenwirkungen bei der IPL-Behandlung noch viel enger beieinander liegen als beim Laser, plädiert der Autor dafür, dass IPL nur in die Hände von Dermatologen gehört.

Der ganze Text hier: Gefahren und Nebenwirkungen bei unsachgemäßer Anwendung der IPL- oder Blitzlampen-Technologie in Medizin und Kosmetik

Fragen

Wenn die Haare ein Wärmeregulator des Körpers sind, durch Schweiß abgesonderte Flüssigkeit aufnehmen, wenn Körperhaare Bakterien in einem gesunden Verhältnis auf der Haut zulassen - was geschieht mit all diesen Funktionen, wenn Haare geschnitten, ausgezupft, chemisch entfernt werden oder wenn man gar die Haarwurzeln mit Strahlen abtötet?

Donnerstag, 4. Oktober 2007

Eine ganze CD Damenbart!

Nur noch einmal zu haben bei amazon, und zwar zum stolzen Preis von 149 Euro: Damenbart!

Na, wer schnappt sie sich?

Das Buch derselben Autorin ist da wesentlich erschwinglicher: Damenbart.

Überbehaarung als Schönheitsmakel

Auf der Seite der Universitäts- und Landesbibiothek Darmstadt gibt es eine 63 Seiten lange Studienarbeit von Valentina von Tulechov mit dem Titel “Leiden im Stillen - Überbehaarung als Schönheitsmakel” u.a. mit Interviews mit Betroffenen und Fachärzten. Die Publikation wurde mit dem Deutschen Studienpreis der Körber-Stiftung ausgezeichnet.

Nur mit Registrierung bei der Bibliothek als E-Book herunterladbar, sonst bei amazon zu bestellen: Leiden im Stillen. Überbehaarung als Schönheitsmakel.

ciao-Erfahrungsbericht: “Das beste Hausmittel gegen Haarentfernung”

Keine Rötungen, keine Hautreizungen, keine Allergien mehr, keine unangenehmen Begleitwirkungen einer Hormontherapie, keine Kosten und viel mehr Zeit habe ich gewonnen,…

Mehr zu diesem Hausmittel hier: ciao.
Wenn abgeklärt ist, dass ich keine Hormonprobleme o.ä. habe, nehme ich dieses Mittel auch :D.

Mittwoch, 3. Oktober 2007

… und nicht vergessen: rasier dich!

Auf dem Spielplatz habe ich zwei orientalische Schwestern kennen gelernt, so um die 10 Jahre. Beide bildhübsch. Wir unterhielten uns, die jüngere B. schaute mich plötzlich forschend an und fragte: “Was ist denn dort passiert?” und zeigte dabei auf mein Kinn. “Da wachsen Haare.” “Wie? Haare? Aber bist du eine Frau?” “Ja, ich bin eine Frau.” “Und warum wachsen da Haare? Das habe ich ja noch überhaupt nie gesehen! He, guck mal, sie hat dort Haare!” *lol* “He, das ist ja wie bei meiner Schwester A.” Die ältere der beiden hatte tatsächlich schon gut sichtbare Härchen an der Oberlippe und an den Außenseiten der Wangen, was aber (meiner bescheidenen Meinung nach) ihre natürliche Schönheit überhaupt gar nicht beeinträchtigt. Es gehört einfach zu ihr dazu, wie die dichten Augenbrauen.

Wir haben dann weiter geredet, gespielt, viel Spaß zusammen gehabt, die Tatsache, dass ich einen Bart kriege war irgendwie angesprochen, integriert, wahrgenommen, störte aber das weitere Kennenlernen in keinster Weise.

Wir sind uns dann später auf der Straße nochmal über den Weg gelaufen, B. rief mir zu: “Und nicht vergessen: rasier dich!” ;)

neben mir

Mir geht’s grad nicht besonders gut, bin sehr unkonzentriert, vergesslich, habe nachts Einschlafschwierigkeiten, bin aufgeregt …

Vermutlich werfen die anstehenden Arztbesuche ihre Schatten voraus.

Hormonselbsthilfe

Wieder ein Fundstück - ich habe die Seite der Hormonselbsthilfe entdeckt und das Buch “Wenn Körper und Gefühle Achterbahn spielen. Hormone natürlich ins Gleichgewicht bringen“. Es gibt dort auch Material zur Selbstbeobachtung. Und was mir ganz neu war: Speicheltests für den Hormonnachweis.

Das Buch kann man auch über amazon kaufen.

Nachtrag 4.10.: ich habe das Buch und die Selbstbeobachtungsmaterialien bestellt und bin gespannt wie ein Flitzbogen.

Islam. Enthaarung=Reinheit?

Auf verschiedenen Internetseiten wird darauf hingewiesen, dass “der Islam” die Enthaarung bei Mann und Frau mindestens einmal monatlich vorschreibt. Komplette Enthaarung (bis auf Kopfhaare und bei den Männern der Bart) scheint wohl in den islamischen Ländern sehr üblich zu sein.

Zum Teil haben sich ganze Rituale dazu entwickelt, die Frauen treffen sich z.B. zum gemeinsamen Halawa-Herstellen und Enthaaren. Halawa ist eine Mixtur aus karamellisiertem Zucker und Zitronensaft, die auf die Haut aufgetragen und anschließend samt Haaren abgezogen wird.

Die Tatsache, dass “der Islam die Enthaarung vorschreibt”, scheint allerdings nicht zu bedeuten, dass das im Koran steht, es könnte auch sein, dass diese Vorschriften Teil der Hadith-Literatur sind.

In einem Koranforum gab es eine Diskussion dazu, ob es ein Widerspruch in den Schriften an sich ist, dass auf der einen Seite festgestellt wird

Zur Fitra (natürlichen Veranlagung) gehören fünf Dinge: Die Beschneidung, das Abrasieren der Schamhaare, das Schneiden der (Finger- und Fuß-) Nägel, das Auszupfen der Achselhaare und das Kurzschneiden des Schnurrbarts.

auf der anderen Seite aber in einer der Schriften steht, dass man die Schöpfung nicht verändern soll. Wobei dann wieder Uneinigkeit darüber herrscht, was es heißt, die Schöpfung zu verändern. Ist das Entfernen von Haaren bereits Veränderung der Schöpfung oder beginnt die Veränderung erst bei Piercing, Tattoo u.ä.? Was ist dann mit der Beschneidung des Mannes?

Mehr dazu hier: nur-koran.de

In den deutschen Online-Versionen des Korans finde ich nichts zum Rasieren von Körperhaaren, des Arabischen bin ich leider (noch ;) ) nicht mächtig. Ich wäre dankbar, wenn mir jemand mehr Informationen dazu geben könnte! Was steht tatsächlich im Koran und in den anderen Schriften? Seit wann ist die Entfernung von Körperhaaren üblich? Warum lässt Allah die Haare wachsen, wenn wir sie uns dann doch entfernen müssen?

Hexenkraft

Bei wikipedia unter “Intimrasur” gefunden, boah ist das spannend:

Ab dem 15./16. Jahrhundert erlangte die Entfernung der Schambehaarung in Europa noch eine andere Bedeutung. Mit der zunehmenden Hexenverfolgung wurden verschiedene Methoden entwickelt, welche die Verdächtigen „überführen“ sollten. Für die sogenannte Nadelprobe suchte man ein Zeichen am Körper, das der Teufel hinterlassen haben sollte, z. B. einen Leberfleck oder eine Narbe. Die Delinquentinnen wurden am ganzen Körper epiliert oder ausrasiert. Da vor allem auf den Brüsten und in der Schamgegend das Teufelsmal zu erwarten war, wurden die Frauen am ganzen Körper eingehend untersucht. Anschließend wurden die Opfer hüllenlos vor Gericht geführt. Aber auch bei anderen Hexenproben wurden den Frauen alle Körperhaare entfernt, da man glaubte, ihnen dadurch die Zauberkraft nehmen zu können.

Ich halte es durchaus nicht für ausgeschlossen, dass auch solche Tatsachen aus sehr lange vergangenen Zeiten unser heutiges Empfinden stark beeinflussen. Besonders bei Themen, die so stark tabuisiert und versteckt werden.

Dienstag, 2. Oktober 2007

Mein Hirsutismus-Score

In dem heute schon erwähnten Artikel von Dr. med. Henzen (Medicalforum Hirsutismus) findet sich auf S. 3 eine zeichnerische Darstellung des Hirsutismus-Score nach Ferriman und Gallwey. Dabei werden neun Körperregionen von 0 (keine Behaarung) bis 4 (starke Behaarung) bewertet.

Bei mir sieht es momentan so aus:

Oberlippe 2-3

Kinn 4

Brust 2

Oberbauch 0-1

Unterbauch 4

Oberarme 0 (hurraaa! ;) )

Oberschenkel 3-4

Rücken 0 (nochmal hurraaa! ;) )

Po 1-2

Ergibt zusammen Grad 16-20 von maximal 36 Punkten.

doch PCOS?

Ich habe mich heute noch weiter zum PCO-Syndrom belesen und bin momentan etwas verunsichert. Es gibt verschiedene Symptome, von denen ich nur den Hirsutismus und das Übergewicht habe. Insulin-Resistenz, Hormone usw. wurden noch nicht getestet. Die Tatsache, dass die Männer in unserer Familie sehr früh Haare lassen, erhöht die Wahrscheinlichkeit für PCOS statistisch, muss aber nichts heißen für meinen speziellen Einzelfall.

Das PCO-Syndrom hat viele verschiedene Gesichter, bei vielen Frauen lässt es sich nicht so eindeutig sagen, ob sie PCOS haben oder nicht. Hängt auch sehr von der Erfahrung und Einschätzung der Ärzte ab.

Angenommen, bei mir wird das PCOS diagnostiziert, angenommen, es wird jetzt an irgendeiner Stelle angesetzt, ich bekomme z.b. Hormone. Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass damit das Problem an der Wurzel gepackt wird? Kann es nicht auch sein, dass dieses Syndrom bei mir aus irgendwelchen Gründen (psychisch, Lebensführung etc.) entstanden ist, und dass mein Körper nur noch mehr aus dem Gleichgewicht kommt, wenn er jetzt noch mit Medikamenten gefüttert wird?

Habe mir soeben wieder in Erinnerung gerufen, dass ich durchaus die Diagnosemöglichkeiten der Schulmedizin nutzen möchte, mir aber sehr genau überlegen werde, ob und wie ich mich von Schulmedizinern behandeln lasse … Bevor ich Pillen schlucke oder mich unters Messer begebe, ist auf jeden Fall noch eine Vorstellung bei einem richtig guten Heilpraktiker dran.

Artikel von C. Henzen über Hirsutismus

In dem Artikel über Hirsutismus von Dr. med. Christian Henzen von der Medizinischen Klinik Luzern sind besonders die Vorschläge zur Diagnose des Hirsutismustyps und mögliche Behandlungen interessant:

Medicalforum Hirsutismus

Auch hier ist -wie bei den meisten Artikeln- bei nicht krankheitsbedingter Behaarung nicht vorgesehen, dem Selbstbewusstsein einer Frau so weit auf die Beine zu helfen, dass sie mit den Haaren gut leben kann. Warum?

Nadelepilation - Nein Danke!

Was ist eigentlich Nadelepilation?

Bei dieser Haarentfernungsmethode wird eine sehr dünne Nadel am Haar entlang bis zu seiner Wurzel geführt. Dann wird mit einem genau dosierten Stromimpuls das Haarfollikel zersetzt (Elektrolyse) oder verbrannt (Thermolyse).

Es muss JEDE HAARWURZEL EINZELN behandelt werden, was nicht nur sehr mühsam, sondern auch schmerzhaft ist, viele ertragen es nur mit Schmerzmitteln. Für die Haut bedeutet diese Behandlungsmethode wegen der vielen kleinen Wunden und Verbrennungen eine erhebliche Belastung. Es kann ein Jahr oder länger dauern, bis diese Verletzungen wieder verheilt sind. Ein zusätzlicher Risikofaktor sind mangelnde Erfahrung oder Fehler seitens des behandelnden Personals.

Laut Info auf der Seite dauerhafte-haarentfernungen.de sind bei durchschnittlicher Gesichtsbehaarung 400 Behandlungsstunden normal, die Erfolgsrate liegt bei unter 25 % der behandelten Haare.

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