Dienstag, 25. September 2007

Sexualhormon-bindendes Globulin (SHBG)

Am 25.9. hatte ich geschrieben:

Das Sexualhormon-bindende Globulin ist ein Protein, welches im Blutplasma Testosteron und Östrogene bindet und transportiert. Im Blut ist Testosteron zum grössten Teil an das (SHBG) und zu einem geringeren Anteil an Albumin gebunden. Nur ein geringer Anteil des Testosterons von etwa 2% ist frei im Blut vorhanden und kann seine Wirkung am Zielorgan entfalten.

Quelle: Biochemisches Institut der Uni Zürich

Jetzt noch ein paar mehr Infos dazu.
Beim Endokrinologikum werden als SHBG-Normalwerte für Frauen folgende angegeben: 18,0 - 114 nmol/l. Bei Einnahme von empfängnisverhütenden Medikamenten und in der Schwangerschaft sind die Werte höher.

Das SHBG wird in der Leber gebildet. Die Entstehung und Absonderung des Globulins ist von den Östrogenen abhängig. Bei der Einnahme von östrogenhaltigen Medikamenten oder in der Schwangerschaft bekommt die Leber das Signal, mehr SHBG zu produzieren. Das wiederum kann dazu führen, dass sich mehr Androgene (”männliche” Hormone) an das SHBG binden, somit also weniger freie Androgene auf den Körper einwirken, sich also u.a. das Haarwachstum verringert.

Falls ich selbst in der Schwangerschaft einen erhöhten SHBG-Spiegel hatte, hatte das keine oder nur eine sehr geringe Auswirkung auf den Haarwuchs. Auch mit Baby im Bauch war ich haarig …

So … Was ist eigentlich ein Protein?

Proteine, umgangssprachlich auch Eiweiße genannt, sind Makromoleküle, die hauptsächlich aus den Elementen Kohlenstoff, Wasserstoff, Sauerstoff, Stickstoff und – seltener – Schwefel aufgebaut sind. Proteine gehören zu den Grundbausteinen aller Zellen.

Bausteine der Proteine sind bestimmte als proteinogen, also proteinaufbauend, bezeichnete Aminosäuren, die durch Peptidbindungen zu Ketten verbunden sind. Beim Menschen handelt es sich um 21 verschiedene Aminosäuren: die 20 seit langem bekannten sowie Selenocystein. Die Aminosäureketten haben eine Länge von bis zu mehreren 1000 Aminosäuren,…
Die Anzahl möglicher unterschiedlicher Aminosäureketten ist gigantisch. Aus 21 verschiedenen Aminosäuren ergibt sich schon bei einer Kettenlänge von 100 die unvorstellbare Zahl von 21100 bzw. 10132 Verknüpfungsmöglichkeiten. Diese Zahl übersteigt die Anzahl aller Atome des Universums („nur“ 6·1079 Teilchen) um das 1052-fache.

Die Zusammensetzung eines Proteins, und damit sein Aufbau, ist in dem jeweiligen Gen kodiert.

Quelle: Wikipedia Proteine

Hm, und wie kann man dann feststellen, dass das im Blut nachgewiesene Eiweiß gerade SHBG ist? Könnten es nicht auch eine ganze Reihe von verschiedenen Aminosäureketten sein, die irgendwie ähnlich regieren, aber nicht identisch sind? Vielleicht gibt es SHBG-Sorten, die weniger Hormone binden, oder nur bestimmte Hormone und andere nicht?

Beim Endokrinologikum wird das SHBG mit dem “Chemilumineszenzimmunoassay (CLIA)” bestimmt.

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