Samstag, 17. November 2007

Pause

Im Moment schreibe ich hier nur sehr wenig. Habe einige andere Dinge um die Ohren, und irgendwie muss ich die ganzen Informationen und Gefühle wohl auch erstmal sacken lassen.

Es rumort gerade sehr in mir wegen der Heilpraktikersuche. Ich glaube, das wird mich weiterbringen als Blutuntersuchungen, Ultraschall (wegen der Schilddrüse) und so weiter. Mit diesen Methoden kann ja nur eine Momentaufnahme gemacht werden, die nicht so viel über meinen Gesamtzustand, über mein Wohlbefinden und über Entwicklungen aussagt. Ich will die Dinge gern bei der Ursache anpacken. Und ich bezweifle, dass ein Endokrinologe mit mir über Kindheitsgeschichten o.ä. redet. Oder dass er mir Unterstützung dabei geben kann, meine Lebensziele zu finden. Dazu brauche ich schon jemand, der den ganzen Menschen anschauen mag und intensive Begleitung geben kann. Den Endo-Termin werde ich trotzdem wahrnehmen, glaub ich jedenfalls bisher.

Ich gehe übrigens weiter regelmäßig unepiliert in die Schwimmhalle. Wirklich sicher fühle ich mich noch nicht dabei. Irgendwie sind meine Antennen immer für Blicke und Bemerkungen empfangsbereit. Wobei die mich nicht verunsichern oder verletzen oder so. Ist eher Verwunderung, wenn z.b. 10jährige Jungs neben mir plötzlich anfangen über Beinbehaarung zu reden, oder ich aus dem Augenwinkel mitbekomme, dass mich jemand sehr interessiert anschaut.

Ich wünsche mir, dass ich mich, so wie ich bin, schön finden kann …

Wenn ich jetzt ans Beineepilieren denke, tut es mir fast körperlich weh und ich bin so froh, dass ich es nicht mehr tun “muss”. Musste ich ja noch nie, ich glaubte nur immer, ich müsste, sonst würde irgendwas Schlimmes passieren. Ohne dass ich je sagen konnte, was das denn Schlimmes sein sollte.

Hab auch schonmal kurzzeitig den Gedanken gehabt, wie es denn wäre, wenn sich jemand beschweren würde ob meines “unästhetischen Anblicks”, wie ich dann reagieren würde, ob das überhaupt berechtigt wäre. Ich musste dann auch an eine Schrift von irgendeiner Religionsgemeinschaft denken, die mir mal über den Weg gelaufen ist, wo drinstand, dass wir verpflichtet sind, uns ordentlich anzuziehen, um unseren Nächsten einen angenehmen Anblick zu bieten. Hm ja, ich halte mich nicht gerne zwischen übelriechenden Menschen mit fettigen Haaren und Jogginghosen auf. Aber sind es wirklich die ungewaschenen Haare und die Kleidung, was mich stört? Angenommen, ich wäre mit mehreren Menschen für Tage oder Wochen zu Fuß unterwegs, wir hätten keine Möglichkeit, uns und unsere Kleider gründlich zu waschen, wären aber sonst gut drauf, energiegeladen, glücklich, froh über unser Vorhaben und das Erreichte, hätten einen guten Draht zueinander - ich glaube, dann wären mir Kleider und Sauberkeit ziemlich egal, es würde mir trotzdem gut gehen.

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